Mit der Komödie "Pension Schöller" strapazierte die Oberstufentheater AG des Hermann Hesse-Gymnasiums die Lachmuskeln der Zuschauer. Foto: Bausch Foto: Schwarzwälder-Bote

Theater: AG des HHG begeistert mit "Pension Schöller"

Von Bettina Bausch

Calw. Es hat sich schon herum gesprochen, dass die Theater AG immer wieder ein spannendes, ansprechendes Stück auf die Bühne bringt. Doch in diesem Jahr hat sie sich etwas ganz Besonderes ausgesucht.

Verrückt, verrückt... Wer ist hier eigentlich verrückt und wo verläuft die Grenze zwischen Verrücktem und Normalen? Dieses Problem ver- suchten die Schüler der Oberstufentheater AG des Hermann Hesse-Gymnasiums (HHG) einmal genauer zu beleuchten.

Sie brachten mit dem Lustspiel "Pension Schöller" von Carl Laufs und Wilhelm Jakoby einen Komödienklassiker mit viel Komik auf die Bühne, bei dessen Aufführung die Lachmuskeln der zahlreichen Zuhörer strapaziert wurden. Das beliebte Stück ist einer der größten deutschen Lustspielklassiker und wurde mehrfach verfilmt.

Philippa Klapproth ist abenteuerlustig und hat nur einen Wunsch: Sie möchte eine Nervenheilanstalt von innen erleben, um gegenüber Bekannten mit ihren dabei gemachten Erfahrungen zu prahlen. Bei der Erfüllung ihres merkwürdigen Wunsches hilft ihr Neffe Alfred in Calw. Er findet auf die Schnelle keine Möglichkeit, die Tante in einer Nervenklinik unterzubringen und lässt sie deshalb in der Pension Schöller wohnen. Eine turbulente Verwicklungskomödie nimmt ihren Lauf.

Exzentrische Gäste

In der Pension gibt es gerade jede Menge exzentrischer Gäste. Angesichts deren Absonderlichkeiten schöpft Klapproth keinen Argwohn. Denn etwas verrückt wirken die beiden abgedrehten Schriftstellerinnen, zwei Schauspielerinen mit exaltiert übertriebener Darstellung, eine Weltreisende ohne finanzielle Mittel und eine überaus kriegerische Majorin. Die Tante erlebt ihren Aufenthalt in der Pseudoklinik als echt und den Umgang mit den anderen Gästen als äußerst anstrengend.

Schalk im Nacken

In einfühlsamer Weise verstanden es die Schülerinnen und Schüler, den Duktus des Stückes, nämlich die Grenze zwischen verrückt und normal mit viel Humor gewürzt herauszuarbeiten. Sie spielten die verwickelten Szenen mit dem nötigen Schalk im Nacken und erhielten immer wieder begeisterten Beifall auf offener Szene. Am Schluss hatten die jungen Laienspieler das Ziel des Stückes klar herausgearbeitet: Die Grenze zwischen krank und normal ist in der Tat fließend, und es stand die Frage im Raum: Sind wir nicht alle ein wenig verrückt? Geschickt wurde so den Besuchern ein Spiegel vorgehalten.

Bei den drei Aufführungen in den vergangenen Tagen wirkten mit: Vanessa Raschke, Jonas Stein, Maira Galaz Zahn, Adelheid Greule, Seline Winkelmann, Jacqueline Haug, Tara Mehigan, Luisa Greule, Sabrina Specht, Celine Imensek, Eva Driesch, Emilia Mast, Lea Ruoss, Vanessa Metzger, Claire Schubert, Antonia Rathgeber, Friedrich Hagner, Larissa Rauh und An-Cathrin Goehde. . Regie führte Lehrerin Gisela Schieß. Um die Technik kümmerten sich neben Kollege Steffen Folter noch Benedikt Abenheimer und Jan Schnitzle.