Die Calwer Stadtkapelle lud zu einer musikalischen Reise nach Amerika ein. Foto: Tröger Foto: Schwarzwälder-Bote

Jahreskonzert: Stadt- und Jugendkapelle spielen Stücke aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten

Eine unterhaltsame musikalische Reise über den großen Teich unternahmen die Blasmusiker der Stadt- und Jugendkapelle Calw unter der Leitung von Stadtmusikdirektor Thomas Daub mit ihrem Publikum beim Jahreskonzert in der Aula am Schießberg.

Calw. "Die Stadtkapelle zu Gast in Amerika" war diese Reise überschrieben, denn alle gespielten Stücke sind im Land der unbegrenzten Möglichkeiten entstanden. Den Anfang machten neun "Blasmusik-Zwerge", die als Vororchester schon mal bei den Großen reinschnupperten. "Sie spielen in dieser Besetzung erst seit etwa drei Monaten zusammen", gab es Lob von Daub für ihre ansprechende Darbietung.

Mit "Ballroom Boogie", in dem sich die einzelnen Instrumentenregister auch solo präsentierten, "The Hey-Song", und "Jus’ Plain Blues" präsentierten sie drei typisch amerikanische Tänze.

Eingängige Melodien

Als roter Faden zog sich durch den Auftritt der Jugendkapelle das Thema Broadway und Filmmusik. Eingängige Melodien und energische Rhythmen, die von den Musikern auch klatschend aufgegriffen wurden, prägten "Highschool Musical 2". Mit einem Medley aus den Titeln "Rhapsody in Blue", "Summertime" aus der Oper "Porgy and Bess" und "Nice work if you can get it" porträtierten die Jung-Musiker den unvergessenen amerikanischen Komponisten George Gershwin.

"Möge die Macht der Musik mit uns sein!", hatten sich Lars und Malte, die den Auftritt der Jugendkapelle kenntnisreich und witzig moderierten, gewünscht bei "The Force Awakens" aus der Star Wars-Reihe. Dass es nicht ganz einfach ist, diese Macht zu bändigen, zeigten die Gesichter der jungen Bläser. Sie waren sichtbar mit der eigenen Leistung bei diesem Stück nicht zufrieden und haben so nebenbei eine wichtige Lektion auf dem Weg zu höheren Weihen gelernt. Danach meisterten sie die dramatisch-wuchtigen Passagen ebenso wie die wunderschönen Melodieläufe der Filmmusik zu "Fluch der Karibik" ganz ausgezeichnet und hoch konzentriert, was ihnen sowohl den Beifall ihres Dirigenten Daub als auch den des begeisterten Publikums sicherte.

Die Pause nutzten Publikum und Musiker, um die Snacks und Getränke zu genießen, die das Team des Fördervereins der Stadt- und Jugendkapelle Calw vorbereitet hatte. Mit dem von kräftigen Orchesterfanfaren eingerahmten Hymnus "Aufbruch" machte sich sodann die Stadtkapelle auf den Weg in den Westen der USA, nach Los Angeles und Hollywood.

Die Akteure des Abends hatten die Aula passend zum Thema dekoriert. Der berühmte Hollywood-Schriftzug prangte über der Empore, ein Route 66-Schild und die Freiheitsstatue rahmten die Bühne und von den Saaltüren bis zur Bühnenrampe zog sich der "Walk of Fame" aller Stadt- und Jugendkapellenmusiker. Jeder hatte einen eigenen, auf den Boden aufgeklebten Stern mit seinem Namen und dem Signet seines Instruments – alle bis auf Thomas Daub. Er bekam seinen Stern in Form einer bestickten Fußmatte von Felicitas Jahn, der Moderatorin des zweiten Programmteils.

Mitreißendes Können

In diesem reihte sich ein Höhepunkt an den anderen und die Stadtkapelle legte klingendes Zeugnis ihres mitreißenden Könnens ab. "Star Trek Through Generations" bot eine Auslese der Musik, die während der vergangenen Jahre in den Star Trek-Fernsehserien und -Filmen zu hören war. "The Hunchback of Notre Dame", Musik aus dem gleichnamigen Disney-Musical, begann mit dem Klingen der Glocken im Kirchenturm und wob für die Zuhörer einen prächtigen Teppich aus Klangfarben aller Schattierungen. "Hispaniola" beschrieb die Seereise von Christoph Kolumbus in die Neue Welt. Vorbereitungen auf die lange Reise über unendliche Meeresweiten, wilde Fahrten durch stürmische See und überschäumende Freude, wenn es endlich heißt: "Land in Sicht!" – all das packten die Musiker bravourös in ein spannendes Abenteuer bis zum letzten Ton, dem das Publikum fast atemlos folgte.

Den Schlusspunkt setzte der Marsch "The Washington Post" aus dem Jahr 1889, der auch heute noch einer der beliebtesten Märsche ist. "Die Stadt- und Jugendkapelle Calw steht für beste Unterhaltung mit ausgezeichneter Blasmusik aus unterschiedlichsten Stilrichtungen, diese Vielfalt gefällt mir", fasste ein Besucher zusammen.