15 frisch gebackene Tagesmütter im Kreis Calw erhielten jetzt ihr Zertifikat. Foto: Stocker Foto: Schwarzwälder-Bote

Betreuung: Qualifizierung zur Tagesmutter abgeschlossen/ Feierliche Zertifikatsübergabe/ Neuer Kurs im Frühjahr

Wenn Öffnungszeiten von Kindertagesstätten oder schulische Unterrichtszeiten nicht zum eigenen Berufsalltag passen, sind Tageseltern ein Segen in der Betreuung von Kindern. Im Landkreis Calw erhielten jüngst 15 frisch gebackene Tagesmütter ihr Zertifikat.

Kreis Calw. Stattliche 160 Stunden haben die engagierten Frauen für die Qualifizierung, meist neben dem eigenen Familienalltag, investiert. "Sie haben sich nicht von den vielen gesetzlichen Vorgaben abschrecken lassen und sich mit ihrer Entscheidung für eine wichtige und verantwortungsvolle Aufgabe qualifiziert", würdigte Suzanne Schönl, stellvertretende Leiterin des Sozialen Dienstes im Landratsamt die Teilnahme.

Zufriedenheitsabfrage hat hohe Bedeutung

Sie schrieb den Tagesmüttern Empathie zu und appellierte gleichzeitig, dass sie sich selbst nicht vergessen und die eigene Gesundheit im Auge behalten, damit sie ihre Freude bei der Betreuung lebendig halten können. Und für die gibt es auch einen "Werkzeugkoffer", wie Marion Sailer-Spies im Rahmen der feierlichen Zertifikatsübergabe feststellte.

"Jede Tagesmutter hinterlässt Spuren und bringt ihre eigenen Gaben mit, damit jedes Kind aufblühen kann", verwies die seit September beim Tageselternverein für Beratung und Qualifizierung zuständige Koordinatorin auf die Individualität in dieser Form der Betreuung. Ob Notizzettel, Stifte, Schere oder Klebeband im Werkzeugkoffer – sowohl im praktischen, als auch übertragenen Sinne bilden sie das Rüstzeug für die Herausforderungen, zumal der Alltag nicht nur schön sei. "Gerade deshalb hat die Zufriedenheitsabfrage aus Sicht der Eltern eine hohe Bedeutung", unterstrich Silvia Murphy vom Fachdienst für Kindertagespflege im Landratsamt.

Sie berichtete von zahlreichen positiven Rückmeldungen wie beispielsweise einem Echo der Erleichterung der abgebenden Familien und dem Besten was mit Blick auf die Betreuung passieren konnte. "Für die Familien ist es zunächst schwer, jemand Fremdem das Kind anzuvertrauen und als Tageseltern zeigen sie, dass in ihrem Herzen Platz für die Kinder frei ist", zollte sie den Absolventinnen Respekt. Wohlwissend, dass sie mit ihrer eigenen Lebensgeschichte und Haltung in Verbindung mit den zahlreichen Themen der Qualifizierung ein Konzept entwickelt haben.

"Kinder brauchen Wurzeln und Flügel"

Ein Stück Heimat auf Zeit bieten die Tageseltern den zu betreuenden Kindern, stellte Dekan Ralf Albrecht fest. "Sie begleiten das Wertvollste, das Familien haben und bieten fern vom Elternhaus die Möglichkeit, Selbstständigkeit zu proben", fasste der Vorsitzende des Tageselternvereins zusammen. "Kinder brauchen Wurzeln und Flügel, jemanden der sie trägt", würdigte Albrecht die qualifizierte Betreuung, bei der auch der Verein ein Begleiter bleibe.

Das Zertifikat erhielten Vanessa Ebelewicz, Jennifer Faber, Elena-Maria Fortmann, Sylke Hera und Soheila Ramazani aus Calw, Regina König aus Bad Herrenalb, Dorothee Eppler-Meißner und Andrea Häussermann aus Ebhausen, Melissa Mannal aus Egenhausen, Monika Stöhr-Schmidt aus Neubulach, Kristin Kurs aus Neuhengstett, Klaudija Jungfer aus Ostelsheim, Meryem Sailer aus Schömberg, Adela Matuti aus Simmozheim und Cornelia Volz aus Wildberg.

Im Landkreis Calw sind derzeit 100 Tagespflegepersonen in der Betreuung aktiv. "Vor allem im nördlichen Bereich besteht Bedarf", motiviert Sailer-Spies interessierte Männer und Frauen von Bad Liebenzell bis Wildberg und auch in Bad Wildbad, sich qualifizieren zu lassen.

Weitere Informationen: Ein weiterer Kurs beginnt im Frühjahr. Informationen hierzu gibt es unter Telefon 07452/84 10 70.