Felizian Mast, Manuel Rauthe und Martin Santos (von links) bringen ihre Fahrzeuge in Stellung. Foto: Fritsch

Gymnasiasten sollen für Naturwissenschaft und Technik begeistert werden. Zusammenarbeit mit Unternehmen in der Region.

Calw - Der erste Schritt ist gemacht. Die kleinen Elektroautos fahren alle. Zwar mit unterschiedlicher Geschwindigkeit, stehen gebleiben ist allerdings keines.

Zum ersten Mal beteiligt sich das Hermann Hesse-Gymnasium (HHG) an der Schüler-Ingenieur-Akademie (SIA). Sie soll dazu beitragen, so Schulleiter Rüdiger Herrscher, mehr Gymnasiasten für Studienfächer aus den Bereichen Naturwissenschaft und Technik zu begeistern.

Lehrer Simon Pfeffer hat die Schüler seiner Arbeitsgemeinschaft schon ein Stück weit ins kalte Wasser geworfen. Nicht mehr als die einzelnen Teile hat er ihnen vorgesetzt, so nach dem Motto: Nun macht mal!

Das hat geklappt und die Schüler – darunter auch Mädchen – haben die Tücken der Technik samt Konstruktionszeichnung gemeistert. Doch jetzt geht das Projekt erst so richtig los.

Organisiert und betreut von Nadine Nießling, Sozialpädagogin bei der BBQ Berufliche Bildung gGmbH in Nagold, beginnt im Januar die Praxisphase in den Partnerunternehmen. Als da sind: Dürr Optronik GmbH & Co. KG in Gechingen, Malerwerkstätten Heinrich Schmid Niederlassung Althengstett sowie die Wöhrle Metallwarenfabrik GmbH & Co. KG, Wildberg.

Da werden die Schüler des HHG jeweils montags an ganz konkreten, realen Projekten dieser Unternehmen mitarbeiten; und das rund ein Vierteljahr lang. Hinzu kommen Vorlesungen an der Dualen Hochschule Horb, einem weiteren SIA-Partner.

In den Unternehmen geht es dann nicht nur um technische Dinge wie ein digitales Schwarzes Brett oder eine Thermobox, sondern auch um die betriebswirtschaftlichen Zusammenhänge, etwa Controlling und strategischer Einkauf. Am Schluss steht gegen Schuljahresende eine Präsentation und schließlich die Aushändigung eines Zertifikats. Letztlich geht es darum, dass die Teilnehmer dann die Grundlagen des Projektmanagements beherrschen. "Wenn sie die Schule nach dem Abitur verlassen, sollen sie schon ein ganz klein wenig Ingenieure sein", erläutert Herrscher.