SWV-Vizepräsident Werner Hillmann appellierte an die Mitglieder der Ortsgruppe Altburg des Schwarzwaldvereins noch eine Chance zu geben. Foto: Stocker

Corinna Peters will Verantwortung übernehmen. Bei Mitgliederversammlung kochen Emotionen hoch.

Calw-Altburg/Oberreichenbach - Für die lang gedienten Vorstandsmitglieder stand die Ortsgruppe Altburg des Schwarzwaldvereins (SWV) bei der außerordentlichen Mitgliederversammlung am Freitag vor der Auflösung. Doch nun gibt es einen Lichtblick.

Denn just an diesem Abend warb Corinna Peters darum, von den Plänen Abstand zu nehmen: "Ich bin ein Kind des Schwarzwaldvereins und würde gerne die Möglichkeit nutzen, den Verein zu erhalten." Sie ist bereit, sich zu engagieren, eine neue Vorstandsriege zu finden und Verantwortung zu übernehmen in Aussicht. Peters versteht ihre Bereitschaft als Beitrag zum Generationenvertrag.

"Ich kann nichts versprechen, aber ich möchte es versuchen", so die Altburger Ortschaftsrätin. Wie sie hatte sich auch Ortsvorsteher Andreas Hilsenbeck bestürzt wegen der Vereinsauflösung gezeigt. "Überrascht und besorgt reagierten auch die anderen Vereine, hat der Schwarzwaldverein doch viel für die Gemeinde getan. Mit den Wanderwegen und dem Bauernhausmuseum wurden Leuchttürme geschaffen, die auch für unseren Tourismus von Bedeutung sind", sagte Hilsenbeck. Deshalb hatte sich der Ortsvorsteher im Vorfeld der Mitgliederversammlung nach der Bereitschaft einer Zusammenlegung mit anderen Ortsgruppen erkundigt.

"Das sind alles schöne Reden, aber ich kenne den Verein und die Strukturen sind anders", stellte indes Adolf Petrat fest. Seine Vorstandskollegen brachten deutlich zum Ausdruck, dass sie zum Jahresende die Arbeit einstellen. Stimmen, es hätte sich schon lange jemand melden können, sowie die Verwunderung darüber, dass sich Leute echauffieren, die man bei Wanderungen nicht sehe, ließen schließlich die Emotionen hoch kochen.

"Das ist unfair gegenüber denen, die die Initiative ergreifen. Lassen Sie die Kirche im Dorf und überlegen Sie, ob Sie die Ortsgruppe erhalten wollen oder nicht", schritt Hilsenbeck ein. Zugleich verwies er auf ein Schreiben an die Mitglieder. Darin hieß es, dass sich der Vorstand freuen würde, sollte die Ortsgruppe erhalten bleiben.

"Geben Sie dem Vorhaben eine Chance. Sie vergeben sich nichts und das jetzige Vorstandsteam hat keinen Nachteil", appellierte Werner Hillmann, Vizepräsident des SWV-Hauptvereins, an die Anwesenden. Da sowieso eine zweite Versammlung einberufen werden muss, hat die Ortsgruppe jetzt eine Schonfrist. Am 27. November soll die Entscheidung fallen, ob der SWV Altburg fortgeführt oder aufgelöst wird.