Der "Streetworker", eine angebliche Obdachlosen-Zeitung, ist trotz eines Verbots erneut in Calw zum Verkauf angeboten worden. Foto: Archiv

Mann bietet trotz Verkaufsverbots erneut "Streetworker"-Blatt an. Vollzugsdienst heftet sich an seine Fersen.

Calw - Dreister geht es kaum: Nur eine Woche, nachdem zuletzt ein Straßenverkäufer vor der Metzgerei Blum in Calw versucht hat, die angebliche Obdachlosen-Zeitung "Streetworker" zu verscherbeln, ist am Freitag erneut ein Mann vor der Metzgerei aufgetaucht, der dasselbe versuchte.

"Abzock-Masche" von "Rumänen-Banden"?

Wie berichtet, hat das Blatt einen überaus schlechten Ruf; laut Medienberichten enthalte es meist nahezu dieselben Inhalte, mit denen vielleicht sogar das Urheberrecht verletzt wird. Lediglich die Titelseite ändere sich. Die Bild-Zeitung nennt das Geschäft mit der Zeitung gar eine "Abzock-Masche" von "Rumänen-Banden".

In Calw hatten die Verkäufer Anfang des Jahres den Wochenmarkt unsicher gemacht und sich laut Ordnungsamtsleiter Matthias Rehfuß sogar aggressiv gegenüber Passanten verhalten.

Rehfuß hatte deshalb den Verkauf des Blattes in der Hesse-Stadt verboten und dies dem Verleger des "Streetworker", einem gewissen Tevfik Algac aus Darmstadt, schriftlich mitgeteilt. Als vor einer Woche erneut versucht wurde, die Zeitung in Calw loszuwerden, beschlagnahmte der Vollzugsdienst die Blätter sowie den Erlös – zudem leitete der Ordnungsamtsleiter ein  Bußgeldverfahren gegen den Verleger Algac ein.

Wie Rehfuß auf den erneuten Verstoß gegen das Verkaufsverbot reagieren will, war gestern bis Redaktionsschluss nicht mehr zu erfahren. Auch, ob der Verkäufer wieder erwischt wurde, blieb zunächst unklar. Die Polizei erklärte allerdings, nach dem Hinweis unserer Zeitung habe sich der Vollzugsdienst sofort an die Fersen des Mannes geheftet.