Für die Reaktivierung der alten Schienenverbindung sprechen sich immer mehr Menschen aus. Foto: Fritsch

"Gemeinsam für Calw" spricht von positivem Verlauf der Online-Petition. Eggert sieht Nabu-Film kritisch.

Calw - Sie ist erst seit wenigen Tagen im Netz. Am Mittwoch ist die Schwelle von 1100 Unterschriften bei der Online-Petition für die Hermann-Hesse-Bahn erreicht worden.

Florian Fuchs, einer der Initiatoren aus der Gemeinderatsfraktion "Gemeinsam für Calw" (GfC), spricht von einnem positiven Verlauf. Dabei gelte es zu berücksichtigen, dass die inzwischen weit mehr als 1000 Unterschriften innerhalb weniger Tage zusammen gekommen sind. Die Petition steht erst seit 14. Dezember im Netz. Auch vor dem Hintergrund, dass es sich um ein regionales Ereignis handele, sei das Ergebnis überaus respektabel, so Fuchs im Gespräch mit unserer Zeitung.

Mindestens sechs Wochen

Die Petition wird laut GfC mindestens sechs Wochen im Netz bleiben. Darüber hinaus sind weitere Aktionen geplant. Spätestens Anfang Januar, so Fuchs weiter, sollen Unterschriftenlisten in Calwer Geschäften ausgelegt werden, um der Petition auch auf konventionellem Weg Rückenwind zu geben.

In Gang gekommen ist die Zusammenarbeit mit dem Verein Württembergische Schwarzwaldbahn (WSB). "Wir sind begeistert, dass das Projekt auch auf politischer Ebene Unterstützung findet", sagte Vorsitzender Roland Esken. Geplant ist die Vorführung eines Films der avmediafactory.

Darüber werde derzeit mit dem Betreiber des Calwer Kinostar Neues Cinema verhandelt. Der 70-minütige Streifen des Wildberger Filmemachers Gert Tetzner zeige Historie sowie Zustand der Bahnstrecke und biete eine Fülle spannender Informationen. Sogar ein älteres Vereinsmitglied, der früher bei der Deutschen Bundesbahn für die Schwarzwaldbahn zuständig gewesen sei, habe Neues erfahren.

"Als unsachlich" empfindet Oberbürgermeister Ralf Eggert die Kritik in einen Film, den der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) ins Videoportal YouTube gestellt hat.

Im Amazonasgebiet

Man könnte meinen, es handele sich um Rodungen im Amazonasgebiet, so der Eindruck des OB. Dabei sei zu berücksichtigen, dass wieder Buschwerk nachwächst und darüber hinaus für Ausgleichsmaßnahmen gesorgt werden müsse.

Ob das Fällen der Bäume vor dem Hirsauer Tunnel in einer Breite von etwa zehn Metern als Rodung bezeichnet werden kann, da hat Eggert seine Zweifel.