Jury und Teilnehmer des diesjährigen Schaufensterwettbewerbs. Foto: Stocker

Mit Thema kreativ auseinandergesetzt: Kulturelle Identität fließt in authentisches Marketing ein.

Calw - Über eine Tonleiter des Genusses kommt der Barbier von Calw zum Kunsthandwerk. So könnte das Ergebnis des Schaufensterwettbewerbs der Stadt zusammengefasst werden. Am Montagabend wurden die Gewinner ausgezeichnet.

Wie kreativ sich die teilnehmenden Einzelhändler mit dem Motto "350 Jahre Stadtkapelle" auseinandergesetzt haben, das begeisterte die Jury. Der Friseursalon Uschi nahm beispielsweise Notenblätter der Oper "Der Barbier von Sevilla" als Schaufenster-Hintergrund und dekorierte davor Rasierbesteck. "So wurde wirkungsvoll eine Verbindung zwischen dem Geschäft und dem vorgegebenen Thema hergestell", sagte Tilla Steinbach, die Wirtschaftsförderin der Stadt und Initiatorin des Wettbewerbs. Der Lohn war der Jurypreis.

Das Publikum hatte sich dagegen für die "Tonleiter des Genusses" bei "Vom Fass" ausgesprochen, für die Florentin Vögele verantwortlich zeichnete. Den Kreativpreis bekam das Musikhaus Raff für die Präsentation des Kunsthandwerks des historischen Instrumentenbaus sowie den Brückenschlag zwischen den Bestandsjahren des Geschäftes (35) und dem Alter der Stadtkapelle.

Seine Freude über diese Form der Auseinandersetzung mit der Kapelle brachte Stadtmusikdirektor Christian Wolf zum Ausdruck. Gerne habe man die Geschäftsleute mit den passenden Requisiten unterstützt, betonte er. "Und viele haben deswegen auch staunend unser Probenlokal im ZOB kennengelernt", so Wolf weiter.

Insgesamt haben sich 16 Betriebe an dem Schaufensterwettbewerb beteiligt, der zugleich als Marketing-Aktion gedacht war. Zwar seien es zwei weniger als im vergangenen Jahr, so Tilla Steinbach. Doch seien auch sieben neue Teilnehmer dabei gewesen. Sie würde sich für die Zukunft wünschen, dass auch die Filialisten mitmachen. Allerdings seien diese meist ganz bestimmten Vorgaben unterworfen seien.

Gleich geblieben ist der Einzugsbereich, aus dem die Reaktionen der Kunden gekommen sind. Neben 300 Bewertungskarten aus dem gesamten Stadtgebiet waren 200 weitere aus Bad Liebenzell, Althengstett, Neubulach, Neuweiler und Weil der Stadt eingetroffen.

Eine Fülle von Ideen mit sowohl schlüssigen als auch überraschenden Verknüpfungen zwischen Thema und Warenpräsentationen attestierte Robert Determann den Teilnehmern.

"Kulturelle Identität floss in ein authentisches Marketing ein", so der Stiftungsprofessor des Studiengangs Kulturmanagement an der SRH Hochschule Calw und Jury-Mitglied.

Unter den teilnehmenden Kunden wurden Einkaufsgutscheine in Höhe von jeweils 50 Euro ausgelost. Diese bekamen Jasmin Miranda, Julia Schlicht und Franziska Stiegler, alle aus Calw.

Jeweils zwei Eintrittskarten für das Benefizkonzert mit dem Heeresmusikkorps im Oktober gab es für Maryvonne Guibault-Komenda, Bad Liebenzell, Michael Rentschler, Calw, und Philipp Galager, Neuweiler.