Daniel Schachtschneider (rechts) sorgte mit seinem Doppelpack innerhalb von nur drei Minuten für den Nagolder Sieg.   Foto: Kraushaar Foto: Schwarzwälder-Bote

VerbandsligaVfL Nagold fährt gegen den 1. Göppinger SV den ersten Saisonsieg ein

Von Albert M. Kraushaar

VfL Nagold – 1. Göppinger SV 2:1 (0:0). Der VfL Nagold kann doch noch gewinnen. Nach zuvor fünf Niederlagen in Folge bescherte ein Doppelpack von Daniel Schachtschneider dem Schlusslicht der Fußball-Verbandsliga endlich den ersten Sieg.

"Wir haben uns das Glück heute verdient", kommentierte der überglückliche VfL-Trainer Sven Hayer das 2:1 über den Tabellenvierten aus Göppingen, auch wenn seine Mannschaft in der letzten Viertelstunde noch um den Dreier bangen musste.

Sven Hayer hatte seine Mannschaft gründlich umgekrempelt. Fabian Mücke begann für Luka Silic in der Viererkette, Tilo Renz ersetzte Yannic Dengler im Mittelfeld, und Francis Ubabuike bildete von Beginn an mit Markus Glemser ein Pärchen auf der linken Außenbahn.

Der Schachzug ging auf. Mit Ubabuike kam mehr Geschwindigkeit ins VfL-Spiel, der Außenstürmer setzte Akzente, war ständig in Bewegung und ergänzte sich mit Markus Glemser in punkto Balleroberung und Rückwärtsbewegung. Francic Ubabuike hatte nach 25 Minuten auch die erste gute Nagolder Chance. Kurz darauf zog Fabian Mücke eine Direktabnahme über die Querlatte (28.).

Es folgte die beste Möglichkeit für Julian Sieber nach Vorarbeit von Ubabuike (35.). Von den Gästen aus Göppingen war bis zu diesem Zeitpunkt kaum etwas zu sehen, der VfL Nagold war nicht nur gleichwertig, er hätte längst in Führung liegen können.

Kurz vor der Pause rettete Kevin Rombach mit einer Klasseparade gegen Daniel Schachtschneider (43.). Im Gegenzug hatten die Platzherren jedoch Glück, als Chris Loser mit einem Freistoß nur den Pfosten und nicht ins Nagolder Tor traf. Die Mannschaft von Sven Hayer ging mit einem Zu-null in die Kabine, ein ganz neues Gefühl nach den Ergebnissen in den vergangenen Wochen.

Der zweite Abschnitt begann mit einer Riesenmöglichkeit für Domenic Brück (51.), dann hatte Gent Cerimi Glück bei einem Foulspiel der Marke "dunkelrot" an Markus Glemser, der kurz danach gegen Mark Kranjc das Feld verlassen musste. In den Wechsel hinein fiel nach einem Freistoß und einem Kopfball von Nebih Kadrija (58.), bei dem Andreas Gusenbauer nicht gut ausgesehen hat, die Führung für die favorisierten Gäste.

Der VfL Nagold zeigte sich jedoch kaum geschockt. Marcel Schuon schaltete sich zwei, drei Mal klug in die Spieleröffnung ein. In der 65. Minute erreichte ein Klassepass Daniel Schachtschneider, der an Rombach vorbei ins leere Tor zum 1:1 traf. "Er hat zuerst eine Abwehrspieler gestoßen und dann Rombach den Ball aus der Hand gespitzelt", monierte Gästetrainer Gianni Coveli.

Und es sollte für die Nagolder noch besser kommen. Nur drei Minuten später schickte Ubabuike Sturmpartner Schachtschneider per Traumpass auf die Reise, und der behielt frei vor Rombach zum 2:1 die Nerven (68.).

Danach legten die Göppinger einen Zahn zu. Roberto Forzano traf aus guter Position die Querlatte (73.), dann hatte Valentin Asch nach einem Stellungsfehler und Foulspiel vor der Strafraumgrenze Glück (76.). In der 79. Minute konnte Mark Kranjc Kadrija nicht halten, der Ball kam zum eingewechselten Björn-Arne Gerdes, doch dessen Kopfball flog knapp vorbei (79.).

Es brannte nun im VfL-Strafraum, Brück mit einer Riesenchance (81.), dann war auch diese Drangperiode überstanden. Kurz vor Schluss fuhr Oliver Stierle Schachtschneider mit einem Frustfoul von hinten in die Beine, auch da verzichtete Schiedsrichter Rini Iljazi auf eine Rote Karte.

Der zweifache Torschütze musste raus, für ihn kam knapp zwei Minuten vor Schluss Max Lampl. Und als die ersten Zurufe "pfeif ab" ertönte, tat Iljazi den knapp 160 Zuschauern – sofern sie VfL-Fans waren – den Gefallen.

Trainerstimmen

Sven Hayer, VfL Nagold: "Der Makel mit der Null ist jetzt weg. Mit der Leistung der Mannschaft bin ich sehr zufrieden. Wir haben uns den Sieg verdient und heute auch das nötige Glück gehabt."

Gianni Coveli, 1. Göppinger SV: "Ich hatte heute nicht mit einer Niederlage gerechnet. Mit ein paar Dingen war ich nicht zufrieden, darunter der Schiedsrichter. Schachtschneider hat unserem Torwart den Ball aus der Hand gespitzelt, so kassieren wir das 1:1. Das 2:1 hat er klasse gemacht. Dann verhindert die Latte den Ausgleich."

VfL Nagold: Andreas Gusenbauer (Tor), Valentin Asch, Marcel Schuon, Markus Glemser (66. Mark Kranjc), Julian Sieber, Marco Quiskamp, Marcel Tieck, Max Daniel Schachtschneider (89. Max Lampl), Luca Kravoscanec (87. Marcel Tieck), Tilo Renz.

Tore: 0:1 (58.) Nebih Kadrija; 1:1 (65.) Daniel Schachtschneider; 2:1 (68.) Daniel Schachtschneider.

Schiedsrichter: Rini Iljazi.

Zuschauer: 160