Am Dienstagvormittag hat eine Gruppe junger Männer den städtischen Vollzugsdienst und die Calwer Polizei auf Trab gehalten. (Symbolfoto) Foto: dpa

Marokkanischer Asylbewerber benimmt sich mit seinen fünf Besuchern daneben. Flucht über Fenster.

Calw - Gehörig auf Trab gehalten hat am Dienstagvormittag eine Gruppe junger Männer den städtischen Vollzugsdienst und die Calwer Polizei.

Ein 20 Jahre alter marokkanischer Asylbewerber, der sich seit 2015 in Deutschland aufhält und seit ungefähr zwei Wochen in der Obdachlosenunterkunft in der Bischofstraße wohnt, hatte Besuch von fünf anderen Männern – mutmaßlich Landsleuten aus Karlsruhe. Im Gebäude führten sie sich so auf, dass andere dort untergebrachte Personen sich hilfesuchend an das Ordnungsamt wandten.

Schnell vor Ort

Dort bestand schnell Klarheit, dass zur Klärung des Sachverhalts unbedingt auch die Polizei hinzugerufen werden muss. Und die Beamten, so betonte der städtische Ordnungsamtsleiter Matthias Rehfuß im Gespräch, waren sehr schnell vor Ort.

Die sechs Ruhestörer waren aber mittlerweile über ein Fenster ins Freie geflüchtet und versuchten, unter anderem über die Gleise der Kulturbahn zu entkommen. Sie hatten zunächst Erfolg. Die Polizei zog sich zurück, war aber sehr schnell zurück, als sie nochmals darum gebeten wurde. Schließlich gelang es den Beamten, die jungen Männer zu stellen.

Schon bekannt

Im Revier wurden sie einer Befragung unterzogen – offensichtlich waren sie alle schon polizeibekannt. Dem in Calw derzeit Ansässigen wurde noch am gleichen Tag ein Anhörungsbescheid für ein Abschiebeverfahren persönlich zugestellt. Er hat jetzt, wie Rehfuß erläuterte, exakt eine Woche Zeit, sich dazu zu äußern.

"Egal, was zu dem Aufenthalt diesen jungen Mannes in Calw geführt hat", so der städtische Ordnungsamtsleiter, "so verhält man sich nicht, das können wir nicht dulden."