Suzi Quatro bei "Calw rockt" 2016. Foto: Antje Bösl

Konzertreihe hat seit 2012 nur zweimal Gewinnzone erreicht. Kosten drastisch gestiegen.

Calw - "Calw rockt" steht am Scheideweg. In den vergangenen fünf Jahren war die bei Fans des Classic Rock so beliebte Konzertreihe, die es seit 2002 gibt, drei Mal in den roten Zahlen, sagt Organisator Reinhard Stöhr.

So auch dieses Jahr. Trotz der 3400 begeisterten Fans, die am vergangenen Freitag zu Sweet, den Hooters und Suzi Quatro gekommen waren. Grund sind die drastisch gestiegenen Kosten. Allen voran die Gema. Der Gebühren der Rechteverwertungsgesellschaft sind seit den Anfangsjahren von 1600 auf knapp 12 000 Euro gestiegen. Die Kosten für Technik und Sicherheit haben sich verdoppelt. Und daran lässt sich schlecht drehen.

Ansprüche an Sound und Licht steigen

Die Gema lässt nicht mit sich reden, die Ansprüche der Fans an Sound und Licht sind gestiegen und Sicherheitskonzepte muss der Veranstalter concetera, den Stöhr zusammen mit Jürgen Ott führt, nun mal erfüllen. Das verlangen Ordnungsamt und Polizei.

Davon, "Calw rockt" sterben zu lassen, will Stöhr nicht reden: "Da hängt unser Herzblut dran."

Und dennoch: So wie jetzt kann es nicht weiter gehen. Mittlerweile existiert "Calw rockt" nur noch, weil es vom Klostersommer quer subventioniert wird.

"Wir werden in nächster Zeit viele Gespräche führen müssen", sagt Stöhr. Mit Lieferanten, Dienstleistern und Sponsoren. Und werde sich um weitere finanzielle Unterstützung bemühen müssen.

Nachgedacht wird über ein anderes Konzept. "Ein-Tages-Veranstaltungen rentieren sich nur noch, wenn bekannte Künstler zu fairen Gagen ein ausverkauftes Konzert garantieren", sagt der Veranstalter. Das Event auf zwei oder drei Tage auszudehnen sei schwierig, schon wegen der Anwohner und den Einzelhändlern am Marktplatz.

Dann müsse man über andere Musikrichtungen nachdenken, sei es Klassik oder Volksmusik. Dann müsse man die Veranstaltung bestuhlen. Mehr als 1400 Personen bringe man dann nicht unter.

Und die Eintrittspreise erhöhen? Stöhr: "Mit knapp 60 Euro sind wir schon jetzt am Anschlag." Zudem weise der Marktplatz "eine ungünstige Zwischengröße" auf. Der Platz für 5000 Personen sei zu klein für große Bands wie Deep Purple. u Kommentar