Die Wiederbelebung der Bahnstrecke von Calw über Weil der Stadt nach Renningen – besser bekannt als Hesse-Bahn – sorgt für Unstimmigkeiten zwischen den beiden Landkreisen Calw und Böblingen. Foto: Fritsch

Winfried Hermann ärgert sich über Unstimmigkeiten zwischen Calw und Böblingen. "Hin und Her völlig unnötig".

Kreis Calw/Kreis Böblingen - Landesverkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) lobt im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten ausdrücklich das Engagement von Calws Landrat Helmut Riegger für die Hermann-Hesse-Bahn. Dagegen ärgert ihn, dass es im Landkreis Böblingen Stimmen dagegen gibt.

Winfried Hermann findet klare Worte zu den Unstimmigkeiten zwischen den Landkreisen:  "Ich halte das Hin und Her zwischen den Landkreisen Calw und Böblingen bezüglich der Bahnprojekte für völlig unnötig." Es ärgere ihn, dass es im Landkreis Böblingen Stimmen gegen die Hesse-Bahn gäbe. "Immerhin hat der Landkreis Böblingen bei der Errichtung der S-60 auch die finanzielle Solidarität des gesamten Verbandes der Region Stuttgart bekommen. Nur weil Calws Landrat Riegger unheimlich aktiv ist und es nur durch sein Engagement geschafft hat, dass das Projekt der Hermann-Hesse-Bahn so weit vorangetrieben wurde."

Trotz des Ärgers über die Querelen stellt der grüne Verkehrsminister klar: "Ich bin für beide Projekte – Schönbuchbahn und Hermann-Hesse-Bahn. Deshalb werde ich noch vor Weihnachten einen Termin machen, damit das endlich entschieden werden kann." Verkehrsminister Herrmann sieht sogar Synergieeffekte zwischen den Ausbauplänen für die Schönbuchbahn und die Hermann-Hesse-Bahn: etwa eine gemeinsame Wartungshalle.

Allerdings warnt er beide Landkreise vor zu hohen Erwartungen, was die Fahrzeuge anbelangt. Der Landkreis Calw etwa hatte überlegt, ob er Brennstoffzellen-Triebwagen bestellen soll. Hermann: "Das halte ich eher für einen abenteuerlichen Vorschlag. Wer schnell sein will, sollte die Fahrzeuge nehmen, die am Markt sind."