Auch wenn die 10-Kilometer-Strecke des Hesse-Laufs in Bad Liebenzell leicht verkürzt war, die Siegerzeit von 30:26 Minuten von Markus Weiß-Latzko vom Sparda-Team rechberghausen (hier beim Zieleinlauf) kann sich wahrlich sehen lassen. Foto: Fritsch Foto: Schwarzwälder-Bote

LeichtathletikChristine Schleifer und Markus Weiß-Latzko beeindrucken mit schnellen Zeiten / 13. Hesse-Lauf in Bad Liebenzell

Von Günter Krehl Der 13. Calwer Hermann-Hesse-Lauf wird nicht nur wegen seines Ausweichens nach Bad Liebenzell vielen der 526 Teilnehmer des Hauptlaufes über 10 Kilometer lange im Gedächtnis bleiben.Nach einem Notfall musste eine bewusstlose Person mit dem Rettungshubschrauber abtransportiert werden. Dieser landete im Bereich des Freibades, so dass alle Läufer dort eine Abkürzung von etwa 105 Meter steil abwärts über eine Treppe nehmen mussten.

Beim Abflug des Helikopters wurden die schnelleren Läufer in der 3. Runde erneut über die Abkürzung geleitet. So gab es bei vielen Wettkämpfern betretene Gesichter, da ihre 9,895 bzw. 9,790 Kilometer nicht in die offiziellen Bestenlisten aufgenommen werden können.

Bei kühlen Temperaturen und mäßigem Wind waren die Läufer durchweg außergewöhnlich schnell unterwegs gewesen. Dies galt natürlich und vor allem auch für den Gesamtsieger Markus Weiß-Latzko (Sparda-Team Rechberghausen), der schon bei der Crossmeisterschaft in Althengstett deutlich dominiert hatte. Der Spitzenmarathonläufer hatte zudem auf dem schmalen Badweg bei seinen Überrundungen mit dem dichten Feld zu kämpfen.

Obwohl Roland Stumpf als Führungsradler so gut es ging für freie Bahn sorgte, blieb bei der Endzeit von 30:26 des schnellen Athleten so manche Sekunde auf der Strecke. Bei so großen Teilnehmerfeldern sollte das Rennen in zwei Leistungsklassen geteilt werden, wie beim Lauf in Calw schon mehrmals erfolgreich praktiziert.

Mit dem Tübinger Lorenz Baum (31:23), Bastian Franz (31:41), Lukas Eisele (31:42) und Peter Obenauer (31:45) folgten weitere Läufer der Württembergischen Elite. Insgesamt blieben 15 Athleten unter 34 Minuten, darunter als Elfter mit Andreas Schwarzer (33:27) vom SV Oberkollbach der beste Lokalmatador. Allerdings hätten die fehlenden 200 Meter den Läufern je nach Leistungsstärke 38 bis 60 Sekunden zusätzlich gekostet.

Auch bei den Frauen gab es mit der amtierenden WLV Rekordhalterin (33:47) Christine Schleifer (Tri-Team Heuchelberg) eine herausragende Siegerin. Ihre 34:06 Minuten reichen zum 17. Platz in der Gesamtwertung. Mit Stephanie Mosler (37:54), Monika Rocktäschel (37:54), Tabea Haug (38:02), der früheren deutschen Meisterin Stephanie Beckmann (38:10), Michaela Walker (38:49), Franziska Pfeifer (39:11), Katrin Ochs (39:44) und Nadine Fromm (39:47) blieben gleich neun Frauen unter der begehrten 40-Minuten-Marke.

Unter den 126 Frauen folgten dann schon die Lokalmatadorinnen Martina Kugele (Lauftreff Altburg/40:38/ 1.W40), Carmen Keppler (40:44/4. W35) und Regina Vielmeier 41:06/1.W50), beide vom SV Oberkollbach auf den Plätzen zehn bis zwölf.

Unter regulären Bedingungen fand das 5 Kilometer-Rennen statt. 141 Läufer und 31 Walker bewältigten diese Strecke. Hinter dem Männersieger Steffen Weiße (LV Biet/17:57) entbrannte ein heißer Kampf um Platz zwei. Eine knappe Sekunde hinter Nico Lehr vom SC Loßburg konnte Max Brenken (LG Calw) mit 18:31 Minuten seine persönliche Bestzeit um mehr als eine Minute steigern.

Schnellste Frau über die 5 Kilometer war Pia Kummer (20:58), die zusammen mit ihren Vereinskameradinnen Jana Keppler (21:39) und Laura Brenken (22:38) mit 1:05:15 einen neuen Kreisrekord in der Mannschaftswertung aufstellten. Mit Jana Albrecht (22:42) und Kira Burkhardt (28:29) hatten die Calwer noch weitere Eisen im Feuer.

Die läuferfreundliche Witterung ließ leider die Zuschauer frösteln. So waren nur wenige Fans und auch bei weitem nicht alle Sieger bei der sehr zügig durchgeführten Ehrung anwesend. Sieht man von der traurigen Streckenkürzung ab, hatten die Organisatoren die Veranstaltung gut organisiert. Bleibt zu hoffe, dass in drei Wochen beim Paracelsuslauf viele Sportler einen zweiten Angriff auf gute Laufzeiten starten werden.

Auf der gleichen Strecke werden auch die Regionalmeisterschaft ausgetragen – dieses Mal hoffentlich über komplette 10 Kilometer.