Keinen Sieger gab es in der Begegnung zwischen dem TSV Wildberg und dem SV Gültlingen. Das Derby endete 1:1. Foto: Kraushaar Foto: Schwarzwälder-Bote

Kreisliga A Staffel 1SV Oberkollbach verliert etwas den Anschluss / Teinacher landen wichtigen Sieg / Für Zrinski wird die Luft dünner

Von Dennis Breisinger

Vierzehn Treffer in 90 Minuten, das 10:4 des Aufsteigers SG Neuweiler/Oberkollwangen beim VfR Beihingen bedeutet zumindest für die laufende Spielzeit der Fußball-Kreisliga A, Staffel 1, neuen Torrekord.

Praktisch nur in eine Richtung ging’s am vorletzten Spieltag der ersten Halbrunde in der Begegnung zwischen dem Aufstiegsanwärter VfL Stammheim und dem Schlusslicht aus Oberkollbach. Unter dem Strich stand dort beim Abpfiff ein 8:0 für die Platzherren.

"Unser Sieg war auch in dieser Höhe verdient", meinte der Stammheimer Spielleiter Werner Mann, der einen hoch überlegenen VfL gesehen hatte und sich am Samstag über "viele schön herausgespielte Tore" freuen durfte. Da sich Tabellenführer TSV Möttlingen zu einem knappen 1:0-Sieg gegen den unbequemen SV Breitenberg/Martinsmoos mühte, haben die Stammheimer nach diesem Kantersieg jetzt nur noch die um zwei Tore schlechtere Trefferbilanz als der Liga-Primus.

"Heute hat nicht die bessere Mannschaft, sondern das glücklichere Team gewonnen", zeigte sich der Möttlinger Spielleiter Helmut Fricker selbstkritisch. "Wir haben nie zu unserem Kombinationsspiel gefunden und können uns bei unserem starken Torhüter Sven Sigloch bedanken, dass wir gegen Breitenberg doch noch gewonnen haben", verteilte Fricker ein Sonderlob an den eigenen Schlussmann.

Weder beim VfR Beihingen noch beim Aufsteiger SG Neuweiler/Oberkollwangen dürfte man die Begegnung vom vergangenen Samstag so schnell nicht vergessen. In einem denkwürdigen Spiel hat sich der aktuelle Tabellendritte aus Neuweiler mit 10:4 Toren durchgesetzt. Dabei schnürten in dieser Begegnung gleich drei Spieler einen Viererpack, was nicht mal alle Jubeljahre vorkommt. Alle vier Beihinger Tore gingen auf das Konto von Spielertrainer Anil Yildiz. Für die Gäste aus Neuweiler trafen Fabian Dörich und Florian Zifle jeweils vier Mal, zudem trugen sich noch Bernd Lörcher und Benjamin Waidelich in die Torschützenliste ein.

Lange Zeit hatte es jedoch nicht so ausgesehen, als könnte es in diesem Spiel ein Torrekord geben, zumal der Führungstreffer der Beihinger erst in der 22. Minute fiel. Mit drei Treffern binnen neun Minuten konnten die Platzherren das Spiel bis zur Pause drehen, doch auch eine 3:1-Führung ist noch nicht weiter spektakulär.

Doch nach dem Seitenwechsel ballerten die Gäste richtig los, legten sieben weitere Treffer nach, ließen aber auch drei weitere Gegentore zu. "Neuweiler/Oberkollwangen hat bockstark gespielt und hat vor allem mit Fabian Dörich und Florian Zifle klasse Einzelspieler", resümiert der Beihinger Vereinssprecher Roland die 90 Minuten. "Aber es geht gar nicht, dass wir uns so präsentieren, uns so viele katastrophale Fehlpässe leisten und gleich zehn Gegentore bekommen. Ich kann es mir nicht erklären, wie man eine Woche nach dem Sieg gegen Ottenbronn so eine Partie hinlegen kann", war Balke komplett ratlos.

Einen 4:2-Erfolg landete die Spvgg Bad Teinach/Zavelstein im Kellerduell mit Zrinski Calw. Damit haben die beiden Kontrahenten die Tabellenplätze getauscht. Die Teinacher sind jetzt 13., die Kroaten aus Calw 14. und damit Vorletzter. "Das war ein verdienter Sieg, der für uns natürlich sehr wichtig war", freute sich TZ-Spielleiter Jörg Mast über die starke Leistung seines jungen Teams, das pünktlich zum Endspurt vor der Winterpause personell wieder wesentlich besser dastand. "Wir konnten fast wieder aus dem Vollen schöpfen", so Mast, dessen Team mit dem Erfolg bis auf drei Punkte an den Relegationsplatz, den im Moment der SV Gültlingen einnimmt, heranrückte.

Die Gültltinger kamen im Stadtderby beim TSV Wildberg zu einem 1:1. "Die Begegnung hätte auch 3:3 ausgehen können. Beide Mannschaften hatten noch zahlreiche gute Torchancen", so der Wildberger Spielleiter Roland Vetter, der zwei offensivstarke Teams gesehen hatte.

"Vladimir Modic und Robin Braun hatten in der ersten Hälfte gute Chancen, und nach unserem 1:0-Führungstreffer hatten wir drei gute Kontermöglichkeiten. Gültlingen traf zwei Mal die Latte", geht Vetter, der den späten Gültlinger Ausgleichstreffer durch Spielertrainer Timo Sauer, der von einem Missverständnis in der Wildberger Abwehr profitierte, als "äußerst ärgerliches Gegentor" einstufte, auf die Partie ein.

Gleich drei Platzverweise gab es beim 3:2-Sieg des SC Neubulach beim TSV Haiterbach. Auf Haiterbacher Seite sah Antonio Longobardi in der 65. Minute den roten Karton und Petar Mijatovic in der 85. Minute die Ampelkarte. Ebenfalls gelb/rot gab es für einen Neubulacher Akteur in der Schlussminute. "Mit zehn Mann haben wir komischerweise besser als zu Elft gespielt, verkürzten auf 2:3 und waren in der Schlussphase am Drücker und nahe dran am Ausgleich", meinte der Haiterbacher Spielleiter Nikolaus Wohlleydt nach der Partie.

"Bis zur 65. Minute haben wir es aber versäumt dagegenzuhalten", gefiel Wohlleydt die Leistung seines Teams in voller Mannschaftstärke nicht. "Schade, da wäre heute mehr drin gewesen“, trauert er verlorenen Punkten hinterher.

Das Verfolgerduell zwischen dem SV Schönbronn und GW Ottenbronn endete unentschieden 2:2. "Eigentlich wollten wir heute unbedingt gewinnen, um auf Schlagdistanz zum Führungstrio zu bleiben", hatte der SV Schönbronn laut Schriftführer Torsten Schetter vor der Begegnung drei Punkte fest im Visier.

Dabei mussten die zuletzt recht erfolgreichen Schönbronner am Ende froh sein, dass sie überhaupt Zählbares erericht zu haben. Bis zur 87. Minute führten die Ottenbronner 2:1, ehe Johannes Schmidt noch den Ausgleich erzielte. "Eigentlich waren wir die bessere Mannschaft und hätten einen Sieg durchaus verdient gehabt, anderseits war es durch den späten Ausgleichstreffer auch ein glücklicher Punktgewinn", sah Schetter die Punkteteilung mit einem lachenden und einem weinenden Auge.