Mit der Sanierung des historischen Calwer Rathauses geht es voran. Foto: Fritsch

Gründungsarbeiten weitgehend abgeschlossen. Weiterhin keine Einschränkungen auf dem Marktplatz zu erwarten.

Calw - Die vierte Vergabeeinheit über knapp drei Millionen Euro hat der Bau- und Umweltausschuss auf den Weg gebracht. Dann kann am Calwer Rathaus mit den erweiterten Rohbauarbeiten begonnen werden, so Volker Goedel, Leiter der Abteilung Hochbau.

Der Abschluss der Gründungsarbeiten ist abzusehen. "Das Rathaus kommt so langsam aus dem Dreck." So drückt es Oberbürgermeister Ralf Eggert aus.

Mitte Januar wird dann eine provisorische Stahlkonstruktion eingezogen. Ein, laut Goedel, relativ komplizierter Vorgang. Dadurch soll die eigentliche Stützkonstruktion entlastet werden.

Die Kellergewölbe, die erst im Zuge der Sanierungsmaßnahmen entdeckt worden waren (wir berichteten) und vom Landesdenkmalamt erfasst werden mussten, haben, so Goedel, "Zeit und etwas mehr Geld gekostet". Insgesamt bewegt sich die Maßnahme allerdings, was Dauer und Kosten anbelangt, in etwa im vorgegebenen Rahmen.

Wenn alles gut läuft – und das hängt natürlich auch von den Witterungsbedingungen ab – könnte das Rathaus im Frühjahr 2017 in neuem Glanz erstrahlen. Vorgesehen sind für die Sanierung rund 17,7 Millionen Euro, davon trägt etwa die Hälfte das Land Baden-Württemberg.

Damit ist die umfassende Sanierung natürlich ein finanzieller Kraftakt. Dabei geht es, betont Eggert, weniger um ein neues Rathaus, sondern viel mehr um den Erhalt des historischen Marktplatzes. Er sei froh, wenn alles planmäßig fertig und finanziert ist.

Die Beeinträchtigungen auf dem Marktplatz halten sich einstweilen in Grenzen. Weder beim Wochenmarkt noch auf dem Weihnachtsmarkt sei es zu einer besonderen Enge gekommen so Eggert. Auch "Calw rockt" kann im nächsten Jahr wie geplant stattfinden. Nur von wenigen Plätzen werde es eine eingeschränkte Sicht geben. Wenn alles gut läuft, wird im Sommer 2016 das Gerüst schon abgebaut sein, hofft der OB.

Die Schönheit von Baustellen hält sich sicherlich in Grenzen. So hat man versucht, aus der Not eine Tugend zu machen – mit einer originellen Umzäunung. Da finden sich Hinweise auf die Parkhäuser, "Gucklöcher" für Wunderfitzige, historische Aufnahmen und Bilder von den Schönheiten Calws. "Da wird immer mal wieder was ausgetauscht und umgehängt, erzählt der OB. Neben ihm haben Wirtschaftsförderin Tilla Steinbach und Kulturamtsleiter Hans-Martin Dittus mit ihren Ideen zur Gestaltung beigetragen.