Der Showstart führte die Rallye-Teilnehmer an Fachwerkgebäuden am Unteren Ledereck vorbei. Foto: Kraushaar

Nach Starkregen mit Hagel kommt Rennauto von Fahrbahn ab. Rainer Noller gewinnt 32. Gerhard-Mitter-Gedächtnis-Rallye.

Calw - "Geld schießt Tore" heißt es beim Fußball. "PS gewinnt Rennen" lautet die Erfolgsformel beim Motorsport. Im Falle der 32. Gerhard-Mitter-Gedächtnis-Rallye des MSC Calw gaben 420 PS den Ausschlag zu Gunsten von Rainer Noller.

"Der Porsche ist derzeit das Maß der Dinge in dieser Gruppe – allerdings nur auf trockenen Strecken", räumte Noller nach seinem Sieg ein. Es war sein dritter Erfolg nach 2009 und 2012. Vorjahressieger Fritz Köhler hatte mit seinem BMW alles gegeben. Bei der letzten Wertungsprüfung (WP) spielte der Motor nicht mehr mit. Der Öhringer rettete sich auf "vier Töpfen" (Zylinder) als Vierter ins Ziel.

Ebenfalls dabei waren die Gewinner aus dem Jahr 2011, das Duo Urs und Cornelia Flum aus der Schweiz. Die sahen die Rallye mit typisch Schweizer Gelassenheit. "Wir haben mit den Allrad getriebenen 320 PS unseres Mitsubishi Lancer nur bei Regen eine Chance. Aber bei den vielen Zuschauern wäre es schade gewesen, wenn das Rennen so beeinträchtigt worden wäre", sagte Flum, der am Ende zufrieden mit Platz drei und den Sieg in seiner Gruppe war. Nachdem der an Position drei gestartet Klaus Otterbach schon nach der ersten WP von Schwann nach Neusatz seinen Opel Kadett abstellen musste, war der Weg frei für das Duo Karlheinz/Edwin Braun. Die Pfälzer belegten mit ihrem BMW M3 nach einem beherzten Rennen mit rund 40 Sekunden Rückstand auf Noller Rang zwei.

Schnellstes Team vom MSC Calw war Carsten Proß/Paul Mäule aus Holzbronn mit ihrem Golf 1 HXO auf Rang zwölf, Patric Well/Max Mäule brachten ihren VW Golf III 16 V auf Rang 30 ins Ziel. Überaus zufrieden zeigte sich das Duo Ronny Ohngemach/Jens Laib (Gültlingen/Holzbronn), die ihren BMW E 36 M3 auf Rang 41 ins Ziel gebracht hatten. Nicht gereicht hat es für die beiden Althengstetter Sascha und Jennifer Zahn. Auf der zweiten WP "Station Teinach" wurde ihr Golf ausgehoben und überschlug sich. Beide kamen mit dem Schrecken davon.

Nicht ganz so glimpflich verlief der zweite Totalschaden auf der sechsten WP des Duos Mutschler/Weiss. Sie kamen mit ihren Skoda bei nasser Strecke von der Fahrbahn und prallten gegen einen Baum. Das Auto wurde völlig zerstört. Beide Piloten konnten sich selbst aus dem Wack befreien und wurden gleich ins Krankenhaus gebracht, wo man beim Fahrer (Mutschler) einen Rippenbruch feststellte.

"Wir haben danach das Rennen abgebrochen", so MSC Sportleiter Steffen Schönfelder. Zum einen, weil auf der Strecke ein Starkregen mit Hagel niederging und alle Teams mit Trockenreifen unterwegs waren. Zum anderen wegen des Zeitplans, der nach der Bergung des Fahrzeuges nicht mehr einzuhalten gewesen wäre.

Dabei hatte der Renntag so gut für den MSC Calw begonnen. Schon am Morgen tummelten sich zahlreiche Fans im Fahrerlager in Neuhengstett. Auch der Showstart in Calw, wo Eugen Bohnenberger am Unteren Ledereck die Rennteams präsentierte, war gut besucht. Vor allem in Stammheim und an der Strecke Gültlingen/Holzbronn hatte sich danneine rennsportbegeisterte Kulisse zusammengefunden.