Der Besuch der städtischen Kindergärten – hier der im Zwinger – kostet doch einiges Geld. Foto: Hölle Foto: Schwarzwälder-Bote

Kindergarten-Elternbeiträge steigen um 1,8 Prozent

Von Hans-Jürgen Hölle

Calw. "Qualität hat ihren Preis, und das bedeutet auch eine Belastung für die Eltern". So OB Ralf Eggert am Donnerstagabend in der Sitzung des Gemeinderats, als es um die Elternbeiträge für den Besuch der städtischen Kindergärten ging. Die wichtigste Nachricht für die Betroffenen in diesem Zusammenhang vorab: Die Gebühren steigen zum neuen Kindergartenjahr durchschnittlich um 1,8 Prozent.

Große Diskussionen gab es im Gemeinderat darüber nicht. Warum denn auch? Das Gremium hat vor drei Jahren beschlossen, bei Gebührenerhöhungen auf diesem Gebiet den Empfehlungen der Kirchen und der kommunalen Landesverbände zu folgen. Der Städtetag Baden-Württemberg hat mit Schreiben vom 26. März mitgeteilt, dass den Kindergartenträgern empfohlen wird, die Elternbeiträge für das Kindergartenjahr 2015/2016 um durchschnittlich 1,8 Prozent zu erhöhen. Der Gemeinderat sagte "Ja". So, erläuterte OB Eggert, erspare man sich vor der Sommerpause leidige Redebeiträge, dass zwar niemand für Steigerungen sei, an ihnen aber kein Weg vorbei führe.

Im Tagesordnungspunkt zuvor hatte nach dem Fachausschuss auch der Gemeinderat die Bedarfsplanung für die Kindertageseinrichtungen und die Tagesbetreuung für Kinder vom ersten Lebensjahr bis zum Schuleintritt gebilligt. Wie berichtet, ist die Stadt hier gut aufgestellt und hat sogar noch Luft nach oben. Der Calwer OB macht sich auch keine Sorgen, dass jetzt, nachdem das Bundesverfassungsgericht das Betreuungsgeld gekippt hat, ein Ansturm auf die städtischen Kindergärten zu erwarten ist. "Da ist es um 150 Euro monatlich gegangen. Wem die jetzt fehlen, der wird wohl kaum unsere Elternbeiträge aufbringen wollen", so Eggert.

Da könnte er Recht haben. Die Beiträge sind in Calw seit Jahren nach Einkommen gestaffelt. Im Regelkindergarten zahlen Geringverdienende (bis 15 000 Euro jährlich) 69 Euro pro Monat fürs erste Kind, bei zwei Kindern sind es je 62 Euro und bei drei 57 Euro. Wer mehr als 55 000 Euro verdient, muss tiefer in die Tasche greifen: fürs erste Kind sind es 146 Euro, bei zwei je 128 Euro und bei drei je 108 Euro.

Der Ganztageskindergarten ist teurer. Geringverdienende zahlen fürs erste Kind 153 Euro, für zwei je 128 Euro und für drei 102 Euro. Bei einem Einkommen über 55 000 Euro sind es 431 Euro pro Monat für ein Kind, je 354 Euro bei zwei Kindern und je 276 bei drei Kindern im Kindergarten.