Bei der Abschlussveranstaltung erhielten die Jugendlichen ihr Zertifikat über den Berufswahlkompass. Foto: Stocker

Berufswahlkompass mittlerweile ein fester Bestandteil. Fürs diesjährige Projekt zwei weitere Firmen gewonnen.

Calw - Der Berufswahlkompass (BWK) entwickelt sich zunehmend zu einer zukunftsorientierten Partnerbörse. Von dem Projekt, bei dem Schüler praktische Erfahrungen in den Metallberufen sammeln können, profitieren auch die teilnehmenden Firmen.

Mit der Verleihung von Zertifikaten im Forum am Schießberg ist das erfolgreiche Projekt des zurückliegenden Jahres ausgelaufen. Dabei stellten Schüler der Heinrich-Immanuel-Perrot-Realschule Calw, des Bildungszentrums Wildberg, der Freien evangelischen Schule Nordschwarzwald, der Fünf-Täler-Schule Calmbach und der Reuchlin-Realschule Bad Liebenzell vor, was sie alles angefertigt haben. Zum Beispiel Tesa-Abroller, Nussknacker, Stiftehalter oder Würfel. Im Rahmen des Projekts haben sie nicht nur die Firmen kennengelernt, sondern auch selbst mit Hand anlegen dürfen.

Als "Segen für die Firma" bezeichneten die anwesenden Unternehmensvertreter den Berufswahlkompass, den die Gesellschaft Berufliche Bildung und Qualität (BBQ) für Schüler der achten und neunten Klassen eingeführt hat. Seit mehr als fünf Jahren bringt der BWK-Metall dabei technisch interessierte Schüler und Firmen dieser Branche zusammen. "Der Arbeitsmarkt hat sich zu einem Bewerbermarkt entwickelt. Die Fragen an der Schwelle zur Berufswahl sind aber nach wie vor die gleichen und schwierig. Deshalb profitieren alle Beteiligten von dieser intensiven Zusammenarbeit, der wir hohe Bedeutung zumessen", betonte Wolfgang Klevenz von der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim.

Zusammen mit dem Arbeitgeberverband Südwestmetall finanziert die Agentur 90 Prozent der Kosten für die jährlichen Projekte, die Firmen den Rest. "Mit diesem Beitrag zur Entwicklung der Jugendlichen sowie dem Wirtschaftsstandort Nordschwarzwald sollen Berufsanfängern fundierte Entscheidungen ermöglicht werden", erläuterte Klevenz. "Für uns war es eine neue Erfahrung, aber Nachwuchs ist wichtig. Wir e haben interessierte und motivierte Schüler erlebt. Beim nächsten Projekt sind wir wieder dabei", sagte Stefan Wöhr, Der Geschäftsführer der Richard Wöhr GmbH aus Höfen.

"Es macht uns auch selber Spaß, und wir erhoffen uns von den Teilnehmern Bewerbungen für ein reguläres Praktikum oder Ausbildungsplatz", zog Jochen Fuchs vom Hirsauer Unternehmen Seuffer sein Fazit.

"Der Berufswahlkompass ist mittlerweile ein fester Bestandteil, fördert die Kompetenz der Jugendlichen bei der Wahl ihres Berufes, entlastet uns Schulen und öffnet Türen für zukunftsorientierte Ausbildungsplätze", würdigte der Calwer Realschulleiter Tobias Häberle das BBQ-Gesamtpaket inklusive Beratung und Seminaren.

"Das war eine Gruppe von 30 Schülern mit hohem Interesse und Engagement, die auch in den Ferien stets pünktlich sowie motiviert mitarbeitete und zu erkennen gab, dass sie etwas erreichen wollte", betonte Heidrun Herrscher, die BBQ-Projektleiterin. Sie war außerdem voll des Lobes über die kreative und pädagogische Mitwirkung der sechs Firmen.

Für das Projekt in diesem Jahr konnten zwei weitere Firmen gewonnen werden, sodass insgesamt 60 von 90 interessierten Schülern den BWK Metall absolvieren können. Interessierte Firmen erhalten unter www.biwe-bbq.de weitere Infos.