Ein Aufblitzen wie auf dem Bild war eher selten: Beim Blitzmarathon, der gestern morgen zu Ende ging, hielten sich die meisten Verkehrsteilnehmer im Nordschwarzwald ans Tempolimit. Foto: Seeger Foto: Schwarzwälder-Bote

Nur wenige Geschwindigkeitsverstöße gemessen / Bevölkerung meldet 800 Aufregerstellen

Nordschwarzwald. "Zu hohe, nicht angepasste Geschwindigkeit ist Ursache Nummer Eins bei schweren Verkehrsunfällen mit Personenschaden" – unter diesem Motto stand der diesjährige zweite bundesweite Blitzmarathon, an dem sich neben den landesweiten Polizeidienststellen auch das Polizeipräsidium Karlsruhe gemeinsam mit den hiesigen örtlichen Kommunen beteiligt hat.

24 Stunden lang waren zwischen Philippsburg und Nagold an mehr als 100 Kontrollstellen die Geschwindigkeit gemessen, Gurt und Handyverstöße geahndet und Personenkontrollen vorgenommen worden. Hierbei waren mehr als 140 Beamte im Einsatz.

Gabi Evers, die Leiterin Öffentlichkeitsarbeit des Karlsruher Polizeipräsidiums, bewertet die Aktion abschließend durchaus als Erfolg.

"Im Ergebnis kann zusammenfassend festgestellt werden, dass die Beanstandungsquote ähnlich wie im letzten Jahr war", äußert sie sich in einer Pressemitteilung des Polizeipräsidiums, "offensichtlich sind die Verkehrsteilnehmer wie geplant durch die öffentlichkeitswirksame Vorankündigung sichtlich sensibilisiert worden, was sich in dem positiven Messergebnis niederschlägt."

Doch auch die überwiegend positive Resonanz der kontrollierten Verkehrsteilnehmer sowie die unerwartet große Bürgerbeteiligung seien Beweise dafür, dass der bundesweite Blitzmarathon ein wichtiger Bestandteil der polizeilichen Verkehrssicherheitsarbeit geworden sei. Insgesamt seien mehr als 800 sogenannte Aufregerstellen vonseiten der Bevölkerung gemeldet worden. Im vergangenen Jahr waren es nur rund 350 Meldungen gewesen.

Beamte kontrollieren 45 879 Fahrzeuge.

Einige Autofahrer seien aus übermäßiger Vorsicht sogar so langsam unterwegs gewesen, dass sie unnötig den Verkehr behindert hätten. Auch hier sprach die Polizei Verwarnungen aus.

Im Bereich des Polizeipräsidiums Karlsruhe wurden laut Polizei bei insgesamt 45 879 Fahrzeugen – darunter 3106 im Enzkreis und 1631 im Kreis Calw – 1210 Geschwindigkeitsverstöße festgestellt (davon entfielen 200 auf den Enzkreis und 71 auf den Kreis Calw). Die Beanstandungsquote lag bei 2,6 Prozent.

Insgesamt wurden sechs Fahrverbote, 110 Ordnungswidrigkeiten-Anzeigen und 1096 Verwarnungen ausgesprochen. Die höchste gemessene Geschwindigkeit mit 148 Stundenkilometern bei einer zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 100 Stundekilometern wurde im Landkreis Karlsruhe festgestellt.

Darüber hinaus stellten die Beamten bei einer Person den Einfluss von Drogen fest. Ferner registrierten die Ordnungshüter zwei Handy- und 22 Fälle von Gurt- und Helmpflichtverstößen.

Im Enzkreis lag die höchste Überschreitung bei einer Geschwindigkeit von 56 Stundenkilometern in einer Tempo 30-Zone, im Kreis Calw lag die höchste Geschwindigkeitsmessung bei 73 Stundenkilometern bei erlaubten 50 Kilometern pro Stunde.