Noch steht das ehemalige TÜV-Gebäude. Aber es soll einer Asylbewerber-Unterkunft weichen. Foto: Fritsch

Auf Stadtgebiet gibt es schon zwei Asylbewerber-Unterkünfte. Ehemaliges TÜV-Anwesen muss weichen.

Calw - "Nichts Neues", hat Oberbürgermeister Ralf Eggert in der jüngsten Sitzung des Calwer Gemeinderats auf die Frage geantwortet, was es denn in Calw in Sachen Asylbewerber-, beziehungsweise Flüchtlingsunterkünfte zu berichten gibt. Das bedeutet aber nicht, dass sich nichts tut.

Erst gestern ging beispielsweise bei der Stadtverwaltung der überarbeitete Bauantrag für den Neubau einer solchen Unterkunft auf dem ehemaligen TÜV-Areal auf dem Wimberg ein. Wie berichtet, hatte der Kreis dieses Grundstück vor einiger Zeit erworben und darauf zunächst zusätzlichen Parkraum für das benachbarte Berufsschulzentrum geschaffen.

Die Zahl der Flüchtlinge schießt aber seit einiger Zeit und nicht nur aktuell in die Höhe. Schon vor zwei Monaten war deswegen der Kreistag von der Landkreisverwaltung darüber informiert worden, dass das bestehende Gebäude für 55.000 Euro abgerissen und an gleicher Stelle eine flexible Unterkunft in modularer Leichtbauweise errichtet werden soll, die Platz für bis zu 180 Flüchtlinge bietet. Von Kosten zwischen 1,5 und 1,66 Millionen Euro war die Rede.

OB Ralf Eggert nannte gestern im Gespräch mit unserer Zeitung die Zahl von 112 Flüchtlingen, die in diesem Bereich auf dem Wimberg unterkommen sollen. Der vorgesehene Baukörper sei jetzt so, dass seitens der Stadt die Genehmigung erteilt werden müsse. Das ehemalige TÜV-Areal habe der Kreis ins Auge gefasst, weil eine solche Nutzung dort grundsätzlich möglich sei. Er sei jetzt froh, dass besorgte Anlieger seinem Rat gefolgt seien, einen Fachanwalt für Baurecht zu konsultieren. Wann die Maßnahme umgesetzt wird, dazu konnte Eggert gestern nichts Genaues sagen.

Die Stadt Calw hatte sich im Vorfeld in den Gesprächen mit dem Landkreis grundsätzlich mit dem Vorhaben einverstanden erklärt. Allerdings hatte der Calwer Rathauschef in der Kreistagssitzung vor zwei Monaten auch darauf hingewiesen, dass die Integrationsfähigkeit der Stadt in dieser Hinsicht erschöpft sei. Zwei Asylbewerberunterkünfte gibt es nämlich schon auf ihrem Gebiet: im Speßhardter Weg ebenfalls auf dem Wimberg und in der ehemaligen Klinik Dr. Mohr in der Nähe des Krankenhauses. Wenn es dort einmal Probleme gegeben hab, hätte sich der Landkreis aber bestens darum gekümmert und sie gut in den Griff bekommen.