SportschießenSchützenkreis Calw ist mit fünf Teilnehmern in Biberach vertreten / Leistungsniveau insgesamt aber zu niedrig

Von Albert M. Kraushaar

Während für die Narren der Aschermittwoch ein Trauertag war, durften sich noch die beiden Bogenschützen Philip Schulze (BSC Schömberg) und Ian Ehmert (Sportfreunde Gechingen) über die Qualifikation zu den deutschen Hallenmeisterschaften freuen, die vom 6. bis 8. März in Biberach stattfinden.

Mit den Gechinger Landesmeistern Jonathan Vetter (Schüler A, Recurvebogen) und Armin Raab (Herren, Blankbogen) sowie dem für den BSC Schömberg startenden Sprollenhausener Tobias Benz (Jugendklasse, Compoundbogen) hatte der Schützenkreis Calw bereits drei Tickets für die deutsche Meisterschaft gelöst. Mit der Vorstellung der endgültigen Zulassungszahlen für die nationalen Hallenmeisterschaften kamen die beiden weiteren Startplätze für den Schützenkreis Calw hinzu.

Den erste sicherte sich Philip Schulze vom BSC Schömberg, der die württembergische Meisterschaft in Crailsheim mit 528 Ringen als Fünfter abschloss. In dieser Klasse hat die Sportleitung des Deutschen Schützenbundes in Wiesbaden das Limit auf 526 Ringe festgelegt und bundesweit den 21 Landesverbänden 63 Startplätze zugeteilt.

Ebenfalls in der Jugendklasse, aber mit dem nichtolympischen Compoundbogen ging Ian Ehmert von den Sportfreunden Gechingen an den Start. Seine 555 Ringe und der Gewinn der Bronzemedaille sind etwas in der Freude über die Goldmedaille mit neuem Landesrekord von Tobias Benz untergegangen. Im Nachhinein hat sich jedoch gezeigt, was seine 555 Ringe bundesweit wert sind – nämlich bei einem Limit von 552 Ringen eine von insgesamt 16 Startkarten, die vom DSB ausgestellt wurden.

Beinahe hätte der Schützenkreis Calw noch mehr Tickets nach Biberach lösen können, denn Dominic Böckler war auf Rang vier mit 548 Ringen nur um vier Ringe von einem Startplatz entfernt.

Trotz dieser guten Nachrichten heißt das aber nicht, dass beim im Kreis Calw boomenden Bogensport keine Schattenseiten gibt. Im Gegenteil: Die Abstände der zahlreich unter den ersten Zehn platzierten Teilnehmer aus Schömberg, Calmbach, Ebhausen und Gechingen zu den Ring-Limits bei den deutschen Meisterschaften – und das ist nun mal die sportliche Messlatte im Schießsport – sind teilweise erschreckend. In der Damen- und Altersklasse war nicht einmal ein Schütze am Start. Und Hoffnungsträger wie Julia Böckler und Lea Wurster (BSC Schömberg) waren auf den Plätzen vier und fünf in der Juniorenklasse rund 70 Ringe vom Limit entfernt. Einzig ihr Vereinskollege Daniel Stoll (486 Ringe/Limit: 514) konnte auf Rang zehn sportlich mithalten. Ganz offensichtlich ist es den Trainern nicht gelungen, das Niveau im – zugegeben schwierigen – Juniorenalter weiterzuentwickeln. Damit dürfte die große Lücke, die zum Beispiel ein Jürgen Zizmann hinterlassen hat, in der Schützenklasse auch in naher Zukunft bestehen bleiben.

Dafür richtet der Kreis seinen Blick auf die nachfolgende Generation. Hier hat Niklas Hammann bei den Schülern A mit 427 Ringe angedeutet, dass mit ihm zu rechnen ist. Auf Rang neun hat er das Limit um lediglich acht Ringe verpasst.