Die Fotografien beschäftigen sich auf recht ungewöhnliche Weise mit der Legende des Heiligen Sebastian. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Thomas Moritz Müller steht für Ausstellungsgespräch bereit

Calw-Hirsau. Noch bis zum 31. Oktober ist im Klostermuseum Hirsau die aktuelle Sonderausstellung "Modern Sebastian" zu sehen. Gegen Ende bietet sich nun am 18. Oktober ab 15 Uhr die Möglichkeit, neben einer Führung durch die Ausstellung direkt mit dem Künstler Thomas Moritz Müller über sein Projekt ins Gespräch zu kommen.

Die Fotografien beschäftigen sich auf recht ungewöhnliche Weise mit der Legende des Heiligen Sebastian. Sie interpretieren das Martyrium des Pestheiligen, der einst mit Pfeilschüssen wegen seines Glaubens von Bogenschützen hingerichtet werden sollte, völlig neu. Denn Pfeile fehlen im Bild und werden durch die Blicke der unsichtbaren Betrachter ersetzt. Thomas Moritz Müller spielt also mit der Rolle des Betrachters, mit den Sehgewohnheiten und hinterfragt sie. Er macht einen in einem übertragenen Sinne zu Angreifern, in dem er den ungeschützten Leib eines Menschen präsentiert. Wie das funktionieren und was das in einem auslösen kann, wird ein Gegenstand des Ausstellungsgespräches sein.

Mit seinen Arbeiten steht Müller in der Tradition vieler moderner Künstler, die sich mit uralten christlichen Bildmotiven auseinandersetzen. Besonders spannend an der Ausstellung ist, dass die Fotografien im historischen Kontext des Klosters Hirsau betrachtet werden können.

Zur Führung/zum Ausstellungsgespräch ist der Museumseintritt zu entrichten.