"Uriah Heep" wird neben Manfred Mann’s Earthband und Ex-Marillion-Sänger Fish zum "Calw rockt"-Festival erwartet. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Bei Calw rockt am kommenden Freitag die Titel auf ihre Bühnentauglichkeit getestet / Sänger ist wieder fit

Calw. "Outsider" lautet der Titel des 24. Studio-Albums von Uriah Heep. Der 58 Jahre alte Sänger Bernie Shaw der im vergangen Jahr Jahr seinen Stimmbandproblemen Tribut zollen und einige Wochen pausieren musste, ist wieder blendend bei Stimme. Eine erste Chance, die brandneuen Stücke des Albums der Rock-Dinosaurier auf ihre Bühnentauglichkeit zu testen, gibt es am Freitag, 18. Juli, auf dem Calwer Marktplatz. Ab 19 Uhr werden "Uriah Heep" dort neben Manfred Mann’s Earthband und Ex-Marillion-Sänger Fish zum diesjährigen "Calw rockt"-Festival erwartet. Zuvor gab Bernie Shaw unserer Zeitung ein Interview.

Mr. Shaw, Sie haben mit Uriah Heep gerade ein brandneues Studio-Album namens "Outsider" veröffentlicht. Gibt es eine besondere Geschichte hinter dem Titel?

Nein, eigentlich nicht. Höchstens, dass wir im Musikgeschäft manchmal schon als Außenseiter bezeichnet werden, da wir uns als ältere Garde nicht so modisch und schick präsentieren, wie es heute Trend in der Pop- und Rock-Szene ist.

Und wie würden Sie den Sound des neue Albums bezeichnen?

Ich denke, "Outsider" ist ein würdiger Nachfolger zu den letzten beiden Uriah Heep-Alben "Wake The Sleeper" sowie "Into The Wild’ und setzt den dort präsentierten Sound weiter fort. Diese Kontinuität wird auch dadurch dokumentiert, dass wir wieder das gleiche Studio und vor allem aber den selben Produzenten Mike Paxman hatten.

Sind Sie zufrieden mit seiner Arbeit und dem neuen Album?

Absolut! Es klingt kräftig und doch melodisch und bestätigt unsere dynamische Spielweise während der Aufnahmen. "Outsider" ist meiner Meinung nach ein Album geworden, dass sowohl alten wie jungen Uriah Heep-Fans gefallen dürfte.

Gibt es Unterschiede zu den letzten beiden Alben?

Der größte und zugleich wichtigste Unterschied ist natürlich der schmerzliche Tod unseres langjährigen Freundes und Bassisten Trevor Bolder im vergangenen Jahr. Dadurch waren wir zu einer personellen Umbesetzung gezwungen, was sich natürlich auch auf den Gesamtsound auswirkt.

Gab es jemals einen Moment, in dem Sie dachten, dass dieser Einschnitt das Ende der Band bedeuten könnte?

Nein! Es gab zwar einige Gespräche zwischen Trevor und Bandgründer Mick Box, aber ich glaube, dass das niemals ein Thema war. Die Band stand nach den Sterbefällen von Sänger David Byron und Bassist Gary Train schon früher vor dieser Entscheidung. Trevors Tod ist unsere Verpflichtung weiter zu machen. Wir wissen, dass er es so gewollt hätte.

Wer nimmt nun seine Position am Bass ein?

Unser neuer Mann am Bass heißt Dave Rimmer und sein Spiel ist einfach erstklassig. Er reiht sich nahtlos in die hochgradige Riege ehemaliger "Uriah Heep"-Bassisten ein.

Sie selbst hatten im letzten Jahr auch einige gesundheitliche Probleme mit den Stimmbändern und mussten sich bei einigen Konzerten von John Lawton vertreten lassen. Wie geht es Ihnen heute?

Ich bin zurück mit einer gesundheitlichen Unbedenklichkeitsbescheinigung: Meine Stimme ist wieder voll da und sie war sogar während der sehr strapaziösen Studio-Phasen so kraftvoll wie eh und je.

Der letzte Song auf dem neuen Album heißt "Say Goodbye". Denken Sie etwa über ein nahes Ende der Band nach?

Nein, es ist nur ein Songtitel, wie die anderen auch – ohne eine tiefere Bedeutung. Mick war nur der Meinung, dass der Song am besten dazu geeignet wäre, dieses neue Album zu beschließen. Und deswegen ist er ans Ende aller Titel gerutscht.

Was darf man jetzt auf der Bühne von Ihnen erwarten?

Wir werden einen Querschnitt unserer jahrzehntelangen musikalischen Geschichte präsentieren, dabei aber einen klaren Fokus auf die Songs des neuen Albums richten. Wir sind heiß darauf, das neue Album auf die Bühne zu bringen und das Publikum damit zu begeistern. Das macht uns glücklich und hält uns auf Draht.

Die Fragen stellte Thorsten Hengst

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