Die Diskussion um die künftige Nutzung der Musikschule ist voll entbrannt. Foto: Fritsch

Initiative Villa Wagner fühlt sich nicht ernst genommen. Mehr Beteiligung gefordert.

Calw - Ein offener Brief der Initiative Bürgergenossenschaft Villa Wagner Calw an den Gemeinderat und Oberbürgermeister Ralf Eggert hat bei den Adressaten zu Irritationen geführt. Die Organisation fordert zu mehr Bürgerbeteiligung auf. Zudem fühlt sich die Genossenschaft in Gründung nicht ernst genommen.

"Wir würden gerne mit Ihnen ins Gespräch kommen und freuen uns auf eine konstruktive Zusammenarbeit", heißt es in dem Brief, der von den beiden Sprechern der Initiative, Rainer Burkhardt und Rainer Hofmann unterzeichnet ist. "Wir haben der sich in Gründung befindenden Bürgergenossenschaft jedwede gewünschte Information gegeben und jeden Zugang zum Gebäude ermöglicht der angefragt wurde", heißt es im Antwortschreiben des OB.

Der Gemeinderat habe, obwohl schon längst über die Nachnutzung der alten Musikschule hätte entschieden werden können, der Initiative bis Januar Zeit gelassen, damit sich die Genossenschaft gründen und Anteile sammeln kann. Zudem verweist Eggert auf die Bürgerversammlung zu dem Thema, bei der "der freien Meinungsäußerung Raum gewährt wurde". Insofern irritiere die Aufforderung zu mehr Bürgerbeteiligung.

Die alte Musikschule ist als Standort für eine Filiale der Modekette H&M im Gespräch. Die Initiative fordert in ihrem Brief den Gemeinderat auf, nach einem anderen Standort zu suchen. Das "Wagnersche Areal" umfasse nicht nur die alte Musikschule, sondern auch Pavillon, Badehaus, Remise und Freiflächen. Bei dem Gebäude handle es sich um ein Kulturdenkmal, die Freifläche sei eine grüne Oase in der dicht bebauten Innenstadt. Dies alles gelte es, zu erhalten.

Die Initiative wiederholt den Vorschlag, dort eine Gastronomie sowie Büros und Wohnungen einzurichten. Zur Finanzierung sei an die Gründung einer Genossenschaft gedacht (wir berichteten). In der Remise ließe sich mittelfristig ein Raum schaffen, wo sich Gruppen und Vereine treffen könnten. Auch die Stadt könne sich an der Genossenschaft beteiligen.

Eggert fordert die Initiative auf, über den aktuellen Stand informiert zu werden, insbesondere was den Stand eines verlässlichen Kapitalstocks anbelangt sowie die Anzahl der Mitglieder, die diese Summe bereit stellen. Zudem möchte der OB wissen, ob die Bürgerräume weiter im alten Ausmaß geplant sind.