Oberbürgermeister Manfred Dunst stimmte beim Neujahrsempfang in der Calwer Aula auf 2011 ein. Fotos: Thomas Fritsch Foto: Schwarzwälder-Bote

Investitionen in Zukunftsfähigkeit wichtig / Stadtentwicklungsprozess 2025 soll konsequent angegangen werden

Von Hans-Jürgen Hölle

Calw. Gute Perspektiven für Calw sieht Oberbürgermeister Manfred Dunst. Aber mehr denn je, so betonte er gestern beim Neujahrsempfang in der Aula, brauche die Stadt die Unterstützung und Mitarbeit aller, denen ihre Heimat am Herzen liege.

Etwas rutschig hat der Empfang begonnen. Dank der Sonderschichten der Mitarbeiter des Servicebetriebs der Stadt kamen fast alle in die Aula. Dort nahm das Geschehen seinen gewohnten Lauf. Junge Musiker begrüßten gekonnt die Gäste. Der OB begrüßte sie danach alle herzlich. Im weiteren Verlauf warf er einen Blick zurück aufs vergangene Jahr und stimmte danach auf 2011 ein.

Beides gehört zusammen. 2010 wurden in Calw manche Weichen gestellt, die auch in diesem Jahr die Richtung weisen. Wobei in den Augen von Manfred Dunst die Einleitung des Stadtentwicklungsprozesses 2025 eine der wichtigsten Entscheidungen des Gemeinderats war. "Wir glauben dabei an das Instrument der Bürgerbeteiligung. Es verleiht unseren Entscheidungen mehr Legitimation, mehr Qualität. Und es mobilisiert und fördert das Engagement der Bürgerschaft", betonte der OB. Bei der Diskussion um mehr Bürgerbeteiligung dürfe aber nicht vergessen werden, dass man in einer repräsentativen Demokratie lebe. Gemeinderat und Stadtverwaltung seien nicht dem Beifall einzelner, sondern dem Wohl aller verpflichtet. Und letztlich verbleibe die Entscheidungsgewalt beim gewählten Gemeinderat.

Für Dunst ist es unerlässlich, dass weiter in die Zukunftsfähigkeit der Stadt investiert wird: "Denn die Kommunen stehen heutzutage untereinander in einem harten Wettbewerb." Wichtig dabei sind in seinen Augen Projekte wie der S-Bahn-Abschluss, weil er zu einer Aufwertung des Wohn- und Wirtschaftsstandortes Calw führen würde. Der demographische Wandel werde mit Sicherheit eine gewichtige Rolle in dem mit den Bürgern zu erarbeitenden Stadtentwicklungsprozess haben. Auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie auf das Zukunftsthema Bildung komme es besonders an.

Mit Maßnahmen wie Kinderhäusern, weiterer Ausbau von Ganztagsschulen, Umzug der Musikschule auf den Marktplatz, Sporthalle und Tunnel, wie der OB ausführte. Nicht vergessen werden dürfe die Sanierung des Rathauses. Auch private Investitionen, wie sie derzeit getätigt werden, würde der Stadt gut tun. Aber nicht nur die Infrastruktur würden eine Stadt lebenswert machen, sondern vor allem auch die Menschen, die in ihr leben. Ihnen würde in der Kulturstadt Calw Vieles geboten.

Neben den vielen Gedanken und Gefühlen, die ihm beim Blick zurück auf das Jahr 2010 durch den Kopf strömen würden, überwiege ein Gefühl: das Gefühl der Dankbarkeit. Dunst: "Ich bin den Menschen dankbar, denen ich Tag für Tag begegne und die sich, jeder an seinem Platz und jeder nach seinen Möglichkeiten, für die Stadt einsetzen." Dass auch die Verwaltung nicht ohne Fehler sei, räumte der OB am Schluss seiner Ansprache freimütig ein. Er entschuldigte sich bei allen, die wegen der defekten Aufzüge im ZOB Unannehmlichkeiten hatten.