Unter Federführung der WFG machen Holz und Präzision das Rennen beim Wettbewerb "RegioWIN"

Nordschwarzwald/Stuttgart. Strahlende Gesichter beim dritten Regionalforum des Landes Baden-Württemberg: Die Prämierung der Wettbewerbsbeiträge aus der Region Nordschwarzwald beim "RegioWIN"-Wettbewerb bedeutet für die Region weit mehr als ein Förderticket für zwei, vielleicht sogar drei Projekte mit einem Fördervolumen von knapp zehn Millionen Euro. Sie markiert vielmehr den vorläufigen Höhepunkt einer Zusammenarbeit in der gesamten Region Nordschwarzwald.

Die Ergebnisse dieser Zusammenarbeit und des kommunalen Schulterschlusses bildeten die Basis für das nun prämierte regionale Entwicklungskonzept mit dem Titel "Nordschwarzwald: Spitzenregion der Präzisionstechnik und der nachhaltigen Werkstoffe". Die Würdigung dieses Konzepts, das auf der von der IHK Nordschwarzwald im Jahr 2012 gestarteten "Entwicklungsstrategie Nordschwarzwald 2030" aufsetzt, bedeuten für den regionalen Wirtschaftsförderer Steffen Schoch und sein Team nicht nur große Anerkennung für einen von der WFG weiterentwickelten und moderierten Prozess. Vielmehr soll das Konzept laut Schoch ein Leitfaden für die ganzheitliche Entwicklung der Region in den nächsten Jahren sein.

Auch Helmut Riegger, der Calwer Landrat und Aufsichtsratsvorsitzende der WFG, zeigte sich erfreut über das gute Abschneiden der Region: "Die solide Arbeit der WFG stellt damit die Weichen für ein weiteres Zusammenrücken von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft in einer starken Region."

"Die beiden prämierten Projekte ›RegioHOLZ Nordschwarzwald‹ und ›Zentrum für Präzisionstechnik Nordschwarzwald (ZPT)‹ spiegeln in hohem Maß die lokalen Besonderheiten der Region wider, was letztendlich auch im Wertschöpfungspotential dieser beiden Wirtschaftszweige erkennbar ist", erklärte Schoch mit Blick auf die Entscheidung der Jury, diese Projekte als förderwürdig einzustufen.

Die Initiative RegioHOLZ soll als Weiterentwicklung des bestehenden Netzwerks Holz und Möbel die Branche von der Forstwirtschaft bis zur Möbelindustrie vernetzen und Holz als Werkstoff mit regionalen Wurzeln verstärkt in den Fokus der öffentlichen Wahrnehmung rücken. Die Ansätze reichen bis zu einem Musterhaus als multifunktionale Einheit mit Show-Room-Charakter. "Die tatsächliche Projektentwicklung ist jedoch ein Prozess, den wir gemeinsam mit den beteiligten Partnern anpacken werden", beschreibt Projektleiter Holger Rothfuß von der WFG das Projekt.

Das in Pforzheim geplante Zentrum für Präzisionstechnik (ZPT) ist als industrienahe Anlaufstelle mit dem Fokus auf klein- und mittelständische Unternehmen konzipiert und bietet umfassende wissenschaftliche und technologische Unterstützung bei der Entwicklung von hochpräzisen Produkten und Verfahren.

Parallel wird eine Weiterentwicklung der ebenfalls aus Mitteln der EU geförderten Cluster-Initiative "Hochform" verfolgt. An dieser Maßnahme partizipieren sämtliche der inzwischen knapp 400 netzwerkrelevanten Unternehmen in der gesamten Region Nordschwarzwald.

Ein bitterer Beigeschmack bleibt für die Region dennoch: Das von einer unabhängigen Institution an die Spitze der regionalen Rangliste gesetzte Projekt BioWIN des Technologiezentrums Horb zur Verbesserung des Knowhows und des Wissens- und Technologietransfers von biobasierten Kunststoffen, gehört überraschend nicht zu den prämierten Projekten wie auch das Projekt GewInArea Nordschwarzwald für "Innovatives Gewerbeflächenmanagement und eine nachhaltige Zukunft".

Dagegen kann das Projekt "Intermodale Mobilität", welches sich mit innovativen und nachhaltigen Verkehrslösungen im Ländlichen Raum beschäftigt, mit einem Platz auf der Warteliste und damit mit einer Förderung im Nachrückverfahren rechnen.