VerbandsligaTabellensituation in der Oberliga kommt Nagoldern entgegen / VfL meldet Torhüter Kevin Fritz als Neuzugang im Sommer
Von Albert M. Kraushaar
Es spricht sicherlich für die Fußballer des FC Gärtringen, dass sie auch jetzt, nachdem der Abstieg aus der Verbandsliga bereits feststeht, ihr Programm weiter durchziehen und sich nicht hängen lassen – was der VfL Nagold jüngst zu spüren bekommen hat.
Ausgerechnet beim Tabellenzweitletzten, der zuletzt einige bittere Niederlagen hatte einstecken müssen, ging die Mannschaft von Trainer Sven Hayer beim 1:2 leer aus.
Dadurch dass auch der FV Olympia Laupheim sein Heimspiel gegen den FC Normannia Gmünd verloren hat, hält sich der "Schaden" für den VfL Nagold in Grenzen. Einzig der FC 07 Albstadt ist nach seinem 2:0 über den FV Weiler an den Nagoldern vorbeigezogen.
Klassenerhalt ist bei nur drei Direktabsteigernin trockenen Tüchern
Bei zwei noch ausstehenden Spielen kann die Mannschaft von Sven Hayer nur noch von der Sportvereinigung Böblingen und vom VfB Neckarrems überholt werden. Selbst bei zwei weiteren Niederlagen (davon ist jedoch nicht auszugehen ist) wäre der zwölfte Tabellenplatz praktisch sicher.
Da kein Absteiger aus der Oberliga Baden-Württemberg kommt, reduziert sich die Zahl der Direktabsteiger in die Landesliga auf drei: auf den FC Wangen (11 Punkte), den FC Gärtringen (20) und den FV Rot-Weiß Weiler (22). Der FV Olympia Laupheim (28), nächster Gegner des VfL Nagold, hat rein rechnerisch die Chance, mit zwei Siege den VfB Neckarrems noch abzufangen und den Relegationsplatz an das Team aus Remseck weiter zu reichen, zumal die Neckarremser gegen die Neckarsulmer Sportunion und den FC Normannia Gmünd noch ein ziemlich schweres Restprogramm haben.
"Oh je" und "Mann oh Mann", waren die harmlosesten Reaktionen der Nagolder Fans auf die Niederlage ihre Mannschaft in Gärtringen. Nachdem die späten Tore zum 4:3 – nach 1:3-Rückstand im Spiel gegen Schlusslicht FC Wangen – den Unmut der Zuschauer im Reinhold-Fleckenstein-Station noch gedeckelt hatten, waren die VfL-Fans nach der Niederlage in Gärtringen richtig sauer.
Die Mannschaft von Sven Hayer ist derzeit auf dem besten Wege, den durch einen imponierenden Zwischenspurt aufgebauten Kredit wieder zu verspielen. Eine Niederlage bei der "Filiale" – neben Matthias Rebmann gab es noch ein Wiedersehen mit Roland Hoch und Manuel Zug – schmerzt in der engeren Nagolder Fangemeinde ganz besonders und ist nicht so leicht aus den Ärmeln zu schütteln.
"Jetzt fehlt nur noch eine Pleite im letzten Spiel in Böblingen", dann bleibt von dieser Runde nicht mehr viel Positives übrig", grantelte ein VfL-Fan nach dem Spiel auf dem Weg zu seinem Auto.
Ganze vier Siege und fünf Unentschieden hatte Aufsteiger FC Gärtringen bei seinen vorangegangenen 27 Auftritten in der Fußball Verbandsliga zustande gebracht, in der Torbilanz stand bei 35:83 Treffern ein dickes Minus von 48 Toren. Das hat sich auch nach dem Sieg des Teams aus dem Gäu nicht entscheidend verbessert. Die Gefühle auf Seiten der FCG-Anhänger unter den mehr als 400 Zuschauern kommen jedoch durchaus denen eines Sieges des VfB Stuttgart über den FC Bayern München gleich.
Nach der Rückkehrer Matthias Rebmann (vom FC Gärtringen) für die Abwehr ist der VfL Nagold auch auf der Suche nach einem zweiten Torhüter fündig geworden. In der nächsten Runde leistet Kevin Fritz vom FC 07 Albstadt dem Nagolder Stammtorhüter Andreas Gusenbauer Gesellschaft. Der Transfer ist notwendig geworden, weil Andreas Gusenbauer ab August für einige Wochen aus beruflichen Gründen seinen Platz im VfL-Tor räumen muss.
Kevin Fritz ist 21 Jahre alt und brachte es beim FC Albstadt auf sechs Einsätze in der Verbandsliga. Fritz war erst in der Winterpause von der TSG Balingen nach Albstadt gekommen, wo der bisherige Cheftrainer und Ex-Profi Markus Pleuler (SSV Ulm) am Saisonende gegen Özkan Acar (SSV Reutlingen U17) ausgewechselt wird.