Als Krönung ihres mehrtägigen Cello-Workshops gestalteten Profis und Nachwuchsmusiker im Forum am Schießberg einen exzellenten Konzertabend. Foto: Bausch Foto: Schwarzwälder-Bote

Konzert: 40-köpfiges Cello-Orchester gefällt / Werke von Schubert und Beethoven stehen im Mittelpunkt

Am Ende gab es lange anhaltenden Beifall. Und den hatten sich die ambitionierten Nachwuchsmusiker beim Abschlusskonzert des Cello-Workshops mit dem Trossinger Musikprofessor Mario De Secondi im Forum am Schießberg auch verdient.

Calw. Der überaus stimmungsvolle Konzertabend unter dem Motto "Young & Professional" stand dabei ganz im Zeichen des Cellos. "So ein Bild sieht man nicht alle Tage", freute sich Musiklehrer Philipp Ratz vom mitveranstaltenden Hermann Hesse-Gymnasium angesichts des nahezu 40-köpfigen Cello-Orchesters. Georg Noeldeke spielte dabei den Kontrabass.

Mehrtägiger Meisterkurs

Möglich wurde dieses ungewöhnliche Konzert durch den mehrtägigen Meisterkurs, den der bekannte Cellist De Secondi in den vergangenen Tagen in Calw abgehalten hatte. Der erfahrene Musikdozent hatte durch sein einfühlsames, pädagogisches Geschick und seine begeisternde südländisch-temperamentvolle Art die Lust am Musizieren mit dem Cello vor allem bei den zahlreichen Nachwuchsmusikern neu beflügelt.

Gleich mehrere Gruppierungen hatten sich für den Abend zusammengetan. Neben dem riesigen Cello-Orchester des Meisterkurses musizierten auch die Junge Philharmonie Calw sowie das Morisot-Quartett, das aus den professionellen Musikern Thomas Haug, Eva Benzing-Edinger, Claudia Rink und David Raiser besteht. Und natürlich zeigte auch der Maestro selbst als begnadeter Solist wieder sein Können. So entstand eine reizvolle musikalische Vielfalt, die abwechslungsreich und spannend blieb bis zum letzten Ton.

Im Mittelpunkt standen kammermusikalische Werke von Franz Schubert und Ludwig van Beethoven. Schuberts "Sonate für Arpeggione und Klavier in a-moll" wurde in einer von Heinrich Klug bearbeiteten Version für Violoncello und Kammerorchester präsentiert. Diese Komposition ist ein echtes musikgeschichtliches Unikum. Denn es wurde für einen instrumentenbaulichen Sonderling geschrieben. Das Arpeggione, das 1823 erstmals von dem Wiener Instrumentenbauer Johann Georg Stauffer konstruiert wurde, verband die Spielweise des Cellos mit der Form, der Stimmung und den Bünden einer Gitarre.

In der so bearbeiteten Form erntete das Werk beim Publikum begeisterten Beifall.

Weiterer Höhepunkt

Ein weiterer musikalischer Höhepunkt war die von De Secondi und dem Calwer Pianisten Volker Hill exzellent gespielte "Sonate für Violoncello und Klavier op. 5, Nr.1" von Beethoven. "Dieses Werk habe ich im Internet entdeckt, und es wurde bisher nirgendwo aufgeführt", so Cellolehrer und Initiator David Raiser. Die Konzertbesucher erlebten somit eine ungewöhnliche Uraufführung.

Werke von Ferdinand Ries und Karl Dawidow komplettierten das Programm, wobei Dawidows "Hymnus für Celloensemble" als zehnstimmiges Werk einen beeindruckenden markanten musikalischen Schlusspunkt setzte. Philipp Ratz dirigierte das große Orchester souverän.

Auch die Zugabe, die originelle "Heinzelmännchens Wachtparade" von Kurt Noack, brachte noch einmal sehr gute Stimmung in den Saal, mit der die Konzertbesucher schließlich sichtlich beschwingt ihren Heimweg antreten konnten.