Die neue Buslinie hat in der Vogteistraße auch ein paar Parkplätze gekostet. Foto: Grosskinsky

Anwoner in Vogteistraße verwundert. Stadt erhofft sich Verbesserung beim Personennahverkehr.

Calw - In Calw gibt es ab heute eine neue Buslinie: Vom ZOB zum Landratsamt. Die Strecke wird im Zuge der Rexer-Linie 630 bedient, die zwischen Altburg und Heumaden verkehrt, auch die Freie Evangelische Schule soll angefahren werden.

"Das ist eine echte Verbesserung im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV)", hatte Andreas Quentin, der Fachbereichsleiter Planen, Bauen und Verkehr bei der Stadtverwaltung Ende vergangenen Jahres gemeint, als der Bau- und Umweltausschuss den Plänen zustimmte. Aber auch eine Verschlechterung für die Anwohner der Vogteistraße, wie diese befinden.

Bei einer Veranstaltung in der Aula vor vier Jahren, als es um Umgestaltung des Verkehrsnetzes im Gebiet des Landratsamtes ging, ist ihnen zugesagt worden, dass sie hier ein Mitspracherecht haben. Jetzt sind sie mehr als enttäuscht.

Ihnen ging es vor allem um eine Verkehrsentlastung sowie um genügend Parkplätze. Beides, so sei ihnen zugesagt worden, sollte bei der Umgestaltung des Verkehrsraumes verwirklicht werden. Doch die Realität sieht für sie nun anders aus. Erst kürzlich wurden die ohnehin schon knapp bemessenen Parkplätze um weitere acht reduziert. Die Anwohner sprechen nun von Parkplatzraub. Zudem wurden Stellflächenmarkierungen weggefräßt. "Das hat die verkehrsberuhigte Wohngebietsstraße wieder zu einer zweispurigen Rennstrecke gemacht", so Brigitte Zapke, Anwohnerin der Vogteistraße.

Vor allem die fehlende Kommunikation zwischen Anwohnern und Verantwortlichen ärgert die Betroffenen. Sie verstehen nicht, wieso ohne jegliche Ankündigung die Parkplätze reduziert worden sind. Jetzt befürchten sie sogar, dass auch noch die Gabionen, die den Verkehr ausbremsen sollen, wegkommen. Von der Stadt Calw erwarten sie sich keine Hilfe mehr, so Brigitte Zapke. Deswegen wollen sie sich bald ans Regierungspräsidium in Karlsruhe wenden.

Wie der Ordnungsamtsleiter der Stadt, Matthias Rehfuß, unserer Zeitung gegenüber bestätigte, ist die Reduzierung der Parkplätze in der Tat eine Folge der neuen Buslinie. Nach mehmaligen Tests hätten die Änderungen so vollzogen werden müssen, weil sonst der Bus nicht durchpassen würde. Die vorhandene Anzahl von Parkplätzen sei das Maximum, was angeboten werden könne.

Die Pläne sehen vor, das Landratsamt bei jeder Schleife nur einmal anzufahren, also einmal bergauf Richtung Heumaden. In diesem Fall fährt der Bus von Heumaden direkt zum ZOB. In der anderen halben Stunde fährt der Rexer-Bus dann vom ZOB nach Heumaden und zurück über das Landratsamt.

So bleibt im Prinzip der 30-Minuten-Takt, der für die Strecke gilt, auch für Fahrgäste erhalten, die am Landratsamt ein- oder aussteigen. Allerdings ist dann die Fahrzeit über die Lange Steige Richtung Innenstadt wesentlich kürzer als über Heumaden.