Anke Sindermann und Timo Heiler Foto: Majeric Foto: Schwarzwälder-Bote

Anke Sindermann und Timo Heiler kommen mit vielen Ideen / Belebung durch pädagogische Konzepte

Von Sarah Majeric

Calw. "Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne", das bekannte Hesse Zitat beschreibt den Tatendrang und die Freude, mit der Anke Sindermann und Timo Heiler ihre Arbeit als neue Leitung der vier Museen in Calw antreten.

Seit Januar ist Timo Heiler aus Bretten bei Karlsruhe stellvertretender Leiter der städtischen Museen und seit 1. April vertritt er Felicitas Günther während ihrer Elternzeit. Seinen Master machte Heiler an der Humboldt Universität Berlin im Fachgebiet neueste Kunst. "Mir war schon früh klar, dass ich im Museumsbereich arbeiten möchte. In Berlin gibt es eine sehr breite Museumslandschaft und wenn man die Trends der Branche verfolgen will, dann ist das der perfekte Ort dafür", erzählt Heiler. Im Berliner Stadtmuseum machte er seine ersten Erfahrungen in Bereich Sonderausstellungen, auch bei der Willy-Brandt-Stiftung war er schon kurativ tätig.

In Göppingen arbeitete Heiler an der Neukonzeption der Dauerausstellung des Jüdischen Museums. Dort habe sich eine indirekte Verbindung zu Calw ergeben, denn Hesse legte hier sein Latinum-Prüfung ab. Heiler: "In Göppingen hab ich mein Interesse zu Hesse neu entdeckt. Das kommt mir in Calw zu Gute."

Anke Sindermann ist promovierte Kunst- und Bauhistorikerin, hat Neueste sowie Neuere Geschichte und Archäologie studiert. Zum 1. April wurde sie stellvertretende Museumsleiterin. In Calw hat sie sich zuvor schon bei der Volkshochschule in ein Projekt zum Thema "Asylanten" eingebracht. Vor ihrer Zeit in der Hesse-Stadt arbeitete sie unter anderem beim Badischen Landesmuseum und entwickelte dort pädagogische Konzepte.

Wie man sieht, bringen beide einiges an Erfahrung mit in das Calwer Museumsleben. Ihr Wissen wollen sie in die künftige Gestaltung einfließen lassen. Sindermann möchte gerade mit ihrer Erfahrung mit pädagogischen Konzepten mehr Leben ins Haus bringen. "Ein Museum muss Spaß machen und nicht nur Wissen vermitteln", bemerkt sie.

Heiler sieht das genauso. Er möchte dem Museum, durch Modernisierung und mehr pädagogische Berührungspunkte eine neue Identität geben.

Den häufigen Wechsel in der Führungsebene sehen beide kritisch. "Möchte man langfristige Ziele erreichen, braucht es mehr als ein bis zwei Jahre Arbeit", sagen sie. Günther und Heiler haben vor, möglichst lange in Calw zu bleiben. Sindermann betont, dass insbesondere der pädagogische Ansatz langfristig verfolgt werden muss, um konkurrenzfähig zu bleiben.

Die Organisation eines Museums umfasse mehr als Sonder- und Dauerausstellungen zu kuratieren. Neben der Verwaltung des Budgets, der Präsentation nach außen und dem Bearbeiten von Leihanfragen kommt es auch mal vor, dass ein Filmteam das Museum für Dreharbeiten nutzen möchte. Heiler:. "Das kann zeitweise sehr anstrengend sein. Umso wichtiger ist es, dass das Museumsteam an einem Strang zieht." Und das scheint zu passen. Für Heiler sind Felicitas Günther und Anke Sindermann "eine perfekte Ergänzung".