Stammheimer Bläserchor spielt Werke aus neun Jahrzehnten / Abwechslungsreiche Geburtstags-Serenade

Von Steffi Stocker

Calw-Stammheim. Mit Posaunen und Trompeten den Herrn zu loben, das ist die Grundlage bei der Tätigkeit eines Posaunenchors. Seit 90 Jahren prägt das auch den Bläserchor in Stammheim. Seinen Geburtstag will er mit mehreren Festen feiern.

Bei einer Serenade gaben sich die Musiker um die Dirigenten Albrecht Volle und Roland Motz jetzt ein Stelldichein auf dem Stammheimer Kirchplatz. "Auch ein Posaunenchor-Leben braucht Höhepunkte und Feste", sagte Pfarrer Richard Autenrieth und erinnerte an ein Zitat des griechischen Philosophen Demokrit. Wie dieser gesagt hat, stärken solche Feste die Wanderer auf einer langen Reise. Und diese dauert im vorliegenden Fall des Posaunenchors Stammheim eben schon 90 Jahre an.

Mit Werken aus neun Jahrzehnten gestaltete das 30-köpfige Ensemble, dessen jüngstes Mitglied acht Jahre und das älteste 84 Jahre alt ist, die Serenade unter Blätter- und Zeltdächern. Sowohl Gottfried Gottholds "Neuer Streiter Jesu-Marsch", der an das erste Jahrzehnt des Bestehens erinnerte, als auch "Mei Schätzle ist fei" oder "Schneiders Bärbele" aus der Schwäbischen Suite aus der Zeit um 1970 erklangen.

Ende des 20. Jahrhunderts gewannen Werke mit englischen Texten Platz im Repertoire des Posaunenchors, wie beispielsweise die "Halleluja-Suite"oder "Josua fit the Battle of Jericho" verdeutlichten. Die weitere Entwicklung des betagten und gleichsam lebendigen Geburtstagskindes ertönte bei Stücken aus dem Brass- oder Jazz-Genre. "What a wonderful world" war da nicht nur eine Hommage an Louis Armstrong.

Abwechslungsreich war nicht nur die Serenade an sich. Es traten auch verschiedene Formationen auf. Schon zum Auftakt des musikalischen Sommerabends feierte ein Ensemble um Roland Motz Premiere. Und natürlich hatten die Jungbläser ihren Auftritt. Schnell fiel dem Publikum auf, dass beim Nachwuchs nicht das Alter der Teilnehmer entscheidend war, sondern vielmehr, wie lange schon Musik gemacht wird. Unter der Leitung von Markus Speitelsbach gaben die Jungbläser zudem auch ein Zeugnis von der Kooperation zwischen der Stammheimer und Gechinger Kirchengemeinde. Abgerundet wurde die Serenade zu Ehren des Jubilars von der Formation "Hubabuba", in der vorrangig tiefes Blech agiert. Ständchen brachten zudem der Kirchenchor und die Kirchenband.