Claudia Ossola-Haring und ihr Mann Michel Haring vor ihrem Reisegefährt, einem "Tuk-Tuk". Foto: Privat Foto: Schwarzwälder-Bote

Erlebnis-Tour: Claudia Ossola-Haring hat bei Rallye viel Spaß / Alterswettbewerb gewonnen

Zehn Tage durch Indien, lediglich mit einem dreirädrigen "Tuk-Tuk"? Das klingt nach einem Erlebnis, Claudia Ossola-Haring, Professorin an der SRH Hochschule Calw, und ihr Mann nahmen die Reisestrapazen auf sich.

Calw. "46 Leute aus x Nationen – von Deutschen, Schwaben, Badenern, schwäbischen Italienern über ›richtige‹ Italiener, Australier, Iren, Schotten, Briten, Holländern, Kanadiern und Kenianern. Altersdurchschnitt: mittel. Sehr viele sehr junge, aber auch viele ›mittelalte‹. Den Alterswettbewerb gewinnen aber wir!". Damit beschrieb Claudia Ossola-Haring die Teilnehmer der zehntägigen Reise durch Indien. Wohlgemerkt in dreirädrigen Autorikschas, motorisiert mit einem kleinen Zweitakt-Motor. Eigentlich ausgelegt für kürzere Strecken, doch die bis zu 200 Kilometer pro Tag waren zu bewältigen.

Klare Hierarchie

Ossola-Haring kommt aus dem Schwärmen kaum heraus, doch wie kam sie auf die Idee? "Seit 35 Jahren bin ich regelmäßig in Indien, mit Tuk-Tuks zu fahren macht viel Spaß. Daher haben wir uns dafür entschieden". Während sie erzählt, fühlt man sich wie nach Indien versetzt, man kann die vielen Schlaglöcher und die "Regeln" der Verkehrsteilnehmer regelrecht spüren.

Die Hierarchie im Straßenverkehr ist klar: Kuh, weil heilig, Lastwagen/Bus, weil groß, Auto, Auto-Riksha (=Tuktuk), Motorrad, Fahrrad und ganz zum Schluss Fußgänger. Alles was im Weg steht, wird "weggehupt", die Straßenbeläge sind schlecht und Schlaglöcher gibt es ohne Ende. Es drängt sich immer wieder die Frage auf, wieso man sich so etwas freiwillig antut, den beiden Reisenden hat es jedoch eine Menge Spaß gemacht. Trotz der widrigen Umstände wie beispielsweise den Momenten, als nicht mal mehr das GPS dabei helfen konnte, den Zielort zu erreichen. Doch die Hauptsache der Rallye war der Spaß, der kam bei den zusätzlich gestellten Aufgaben auch nicht zu kurz.

Großer Unterschied

Bei der Reise quer durch Indien fiel vor allem ein Unterschied deutlich auf. Je weniger Tourismus, desto schlechter geht es den Einwohnern. Einer der das vor vielen Jahrzehnten schon ändern wollte, war der Großvater von Hermann Hesse, Hermann Gundert. Zu seinem Verdienst zählt das erste Wörterbuch der Malayalam-Sprache, welches den Indern, die im Süden leben ermöglichte die englische Sprache zu erlernen und damit vielfältigere berufliche Möglichkeiten zu haben. Dadurch ist Gundert in Indien auch heute noch bekannter, als in Deutschland. An seinem Denkmal hat die Calwer Professorin natürlich auch Halt gemacht.

Doch zurück zur Reise, organisiert wurde sie von Travelscientist aus Budapest. Wer selbst eine solche Erfahrung machen möchte, kann sich im Internet über die Angebote informieren.