Brigadegeneral Dag Baehr, Kommandeur des Kommandos Spezialkräfte. Foto: Fritsch Foto: Schwarzwälder-Bote

Eigentlich wollte Dag Baehr nie Soldat werden / Zunächst wird das Hobby zum Beruf

Von Alfred Verstl

Calw. Warum er als Sohn eines Offiziers nicht Soldat werden wollte, verrät Dag Baehr nicht. Nur, dass es eben mal so war. "Irgend etwas anderes" wollte er machen.

Seiner Wehrpflicht kam er gleichwohl nach, legte noch ein wenig drauf und verpflichtete sich für zwei Jahr. Seine große Leidenschaft, das Extrem-Bergsteigen, hielt ihn dann doch bei der Bundeswehr. Es verwundert nicht, dass er sich zu den Gebirgsjägern gemeldet hat; und so schließlich sein Hobby zum Beruf gemacht hat.

Dann kam anderes hinzu. Das man bei der Bundeswehr studieren konnte, beispielsweise. Baehr entschied sich für Staatswissenschaften und Philosophie an der Universität der Bundeswehr in München. Auf den Laufbahnlehrgänge für Offiziere hat er dann gespürt, dass er sich für diesen Beruf begeistert.

Nicht ohne Einfluss auf seinen Werdegang bei der Bundeswehr war die Freundschaft seines Vaters mit dem 2004 verstorbenen General Fred Schulz. Der begann Mitte der 90er-Jahre damit, in Calw das Kommando Spezialkräfte (KSK) aufzubauen. Schulz rief den jungen Hauptmann Baehr, dessen Zeit als Kompaniechef in Bad Reichenhall sich dem Ende neigte, an, ob er nicht zu der neuen Spezialeinheit kommen wolle. Baehr wusste gar nicht so richtig, auf was er sich da einließ. Er nahm am zweiten KSK-Eignungstest teil. Und war am Ende froh, diesen Weg gegangen zu sein. Auf ihn hätte ein Schreibtisch-Job gewartet. Und das ist so gar nicht seine Sache.

Mit Spezialkräften war er immer wieder während seiner Laufbahn befasst. Dass er nun im März 2013 als Kommandeur des KSK nach Calw zurückgekehrt ist, sieht er schon als eine gewisse Krönung seiner Laufbahn. "Da hab ich nicht nur ein Ziel erreicht, sondern ein Traum hat sich erfüllt", sagt Baehr im Gespräch mit unserer Zeitung.

Das Bergsteigen betreibt er noch immer, jetzt wieder als Hobby. Ansonsten bleibt in der kargen Freizeit nur Zeit zum Lesen.

Der Lebensmittelpunkt der Familie Dag Baehr ist in Stuttgart. Einer der Gründe: Tochter Hannah, die kurz vor dem Abitur steht, ist Mitglied der Nationalmannschaft der Sportkletterer und findet dort gute Trainingsmöglichkeiten...