Boubacar Kane aus Mauretanien (Dritter von rechts) informiert sich gemeinsam mit Vertretern des Vereins Helfende Hände auf dem Hofgut Dicke von Michael Adams (rechts) über moderne und nachhaltige Milchviehwirtschaft. Foto: Selter-Gehring Foto: Schwarzwälder-Bote

Präsidenten-Berater Boubacar Kane informiert sich auf Hof Dicke

Von Annette Selter-Gehring

Calw-Stammheim. Milch ist in Mauretanien ein wichtiges Lebensmittel. Doch die Produktion im eigenen Land reicht nicht aus und Importe sind teuer. Der Verein Helfende Hände vermittelte Boubacar Kane, mauretanischer Chirurg und Berater von Präsident Mohammed Ould Abdel Aziz, einen Informationsbesuch auf dem Hof Dicke in Stammheim.

Rund 500 Stück Milchvieh hält Michael Adam auf seinem Hofgut, das idyllisch zwischen Stammheim, Holzbronn und Station Teinach liegt. Grün- und Ackerflächen, auf denen das Futter für die Kühe wächst, gehören dazu.

"Michael Adam ist ein Fachmann in allen Fragen der Milchwirtschaft", betonte Uschi Weiss aus Stammheim, die sich beim Verein Helfende Hände engagiert und den Besuch organisierte. Der Professor für Medizin informierte sich auf dem Hofgut aus erster Hand über Haltung, Aufzucht, und Vermarktung.

Wolfgang Henne aus Nagold, Vorsitzender von Helfende Hände, steht mit Kane, der selbst aus einer Familie stammt, die im Süden Mauretaniens Landwirtschaft betreibt, seit rund acht Jahren in Kontakt. "Ziel ist es mehr Milch für die Menschen in Mauretanien in eigenen Betrieben zu produzieren und das Land unabhängiger von teuren Milchimporten zu machen", so der Nagolder Gynäkologe.

Der Verein Helfende Hände mit Sitz in Neuweiler leistet seit mehr als zehn Jahren zielgerichtet und direkt humanitäre Hilfe in Mauretanien. Der Schwerpunkt liegt auf medizinischen Projekten, erstreckt sich aber mittlerweile, dank vielfältiger Beziehungen und tragfähiger Netzwerke, auch auf das Abfall-, Agrar- und Bauwesen. Um das afrikanische Land weiter in seinen Bemühungen zu unterstützen, soll, so Henne, versucht werden, Landwirte für einen Besuch vor Ort zu gewinnen und sie mit Verantwortlichen und Bauern in Mauretanien ins Gespräch zu bringen.