Erik Olefs, Barbara Maucher und Erhard Hofmann (von links) sind zuversichtlich, dass die Bürgerstiftung noch in diesem Jahr ins Leben gerufen werden kann. Foto: Majeric

Durch Zusagen in Höhe von 40. 000 Euro ist mehr als Hälfte bereits geschafft. Einsatz soll Gemeinwohl zugute kommen.

Calw - Die Bürgerstiftung Calw ist auf einem guten Weg. Nach circa drei Monaten sind schon stolze 15 .000 Euro vonseiten der Bürger zusammengekommen.

Laut Definition sind solche Stiftungen von Bürgern für Bürger gedacht, mit dem Ziel, sich für das lokale Gemeinwohl einzusetzen. Und genau so eine Stiftung wollen Barbara Maucher, Vertriebsassistentin und Mutter, Erik Olefs, selbstständiger Bauingenieur, sowie Erhard Hofmann, Sozialpädagoge, dieses Jahr noch ins Leben rufen. "Es läuft ganz gut", so Hofmann, "wenn man bedenkt, dass wir erst vor drei Monaten damit begonnen haben, ernsthaft Kapital zusammenzutragen."

Auch der Kreis der aktiven Mitarbeiter hat sich vergrößert. Mittlerweile engagieren sich sechs Bürger für die Stiftung. Dazu kommen mehrere Helfer und Ideengeber, die sich an den Aktionen beteiligen. Dass das Interesse zu Beginn nicht so groß war, begründet Erik Olefs vor allem mit dem falschen Verständnis von Bürgerstiftungen, das zunächst kursierte. Dies liegt, laut Gründerkomitee, daran, dass der erste Impuls vom Gemeinderat kam und die Hälfte des benötigten Stiftungskapitals von 50. 000 Euro von der Stadt zugesagt worden ist. Olefs betont aber, dass das Stiften von Kapital nicht unbedingt mit einem Mitspracherecht bei der Auswahl der Projekte einhergeht.

"Die Aktionen kann man sowieso nicht allein mit den Zinsen aus dem Stiftungskapital bezahlen", so Barbara Maucher. Das Kapital sei nur die Grundlage, mit der man arbeiten wolle. Sie hofft vor allem auf die Spendenbereitschaft der Bürger nach der Gründung der Stiftung. Kämen keine Spenden, so könnten bestimmte Projekte auch nicht gefördert werden. "Das ist quasi Demokratie mit dem Geldbeutel, die Bürger haben hierbei die absolute Entscheidungsgewalt", so Barbara Maucher.

Bleibt die Frage, was für Projekte gefördert werden sollen. Auch hier gibt es schon konkrete Vorstellungen. So ist zum Beispiel Müllvermeidung und Landschaftspflege ein großes Thema. Die Einrichtung einer Geschenke-Börse käme in Frage, bei der Bürger Gegenstände abgegeben, die zum einen nicht mehr verkauft werden können, zum anderen aber zu schade zum Wegwerfen sind.

Der größte Wunsch ist ein Bürgerhaus. "Dies ist aber noch weit entfernt", so Maucher.

Die Projekte sollen nicht auf die Kernstadt beschränkt werden. Stiften kann jeder, der etwas für Calw und Umgebung machen möchte. "Natürlich", so Barbara Maucher, "ist die Mindesteinlage von 500 Euro sehr hoch". Aber es könnten auch Interessengruppen Stifter werden. Gerade für Familien sei dies eine gute Möglichkeit, sich zu beteiligen.

Die Stiftung will bei den Ortschaftsratssitzungen in Stammheim am 9. März sowie in Holzbronn und Altburg am 11. März über ihre Absichten informieren. Außerdem wird sie beim Marktopening am 28. März für Fragen und Projektanregungen zur Verfügung stehen.

Weitere Informationen: www.calw.de/Bürgerstiftung