Gaumenschmaus und Augenweide in einem: die Apfel-Teig-Kreationen von Dannia (links), Dominique und Jürgen Wimbert aus Stammheim. Foto: Mikulcic Foto: Schwarzwälder-Bote

Beteiligte erleben erste Schlemmerwoche unterschiedlich / Verantwortliche sind weiter offen für jeden

Von Marija Mikulcic

Calw. Einige sind hochzufrieden. Bei anderen gibt es lange Gesichter. Die erste Calwer Schlemmerwoche "Rund um den Apfel" haben die Innenstadt-Gastronomen unterschiedlich erlebt.

Alessandro Giuliano vom Eiscafé "Adria" beurteilt die Woche rundum positiv. Sein Team in der Lederstraße habe die Sonderaktion zu einem vollen Erfolg gemacht. Nicht nur mithilfe frischen Cidres und der Eiskreation "Apple Pie". Am Samstag wurde vor dem "Adria" Saft gepresst. Und als Schorle an Passanten und Gäste verteilt. Die Aktion hatte das Schlemmerwochen-Bündnis gesponsert. In dem erstmaligen gemeinsamen Agieren der Calwer Wirte im Rahmen der Sonder-Themenwoche sieht Giuliano deren entscheidenden Aspekt.

Der Jung-Gastronom findet es wichtig, dass die Innenstadt-Betriebe an einem Strang ziehen. Die fruchtige Woche, so Giuliano, sei da ein wichtiger Testlauf gewesen. Ebenso bejahend positioniert sich der Wendland-Inhaber Sascha Fuchs. "Der Apfelschnaps ist gut gegangen", bilanziert der Wirt am Hesse-Platz. Auch wenn man ihm die Apfel-Speisen nicht aus den Händen gerissen hat, stellt Fuchs seine Teilnahme an der Aktion nicht in Frage.

Was eine grundsätzliche Bejahung des gastronomischen Pilotprojekts angeht, liegt Sascha Fuchs mit Alessandro Giuliano und Thomas Peter, dem Vorsitzenden des Calwer Ortsvereins der Dehoga, ganz auf einer Linie. Der Inhaber des "Alten Calwers" glaubt fest an Kooperation in der Innenstadt. Die Schlemmerwoche, da ist Peter überzeugt, sei ein wichtiger Schritt in Richtung einer intensivierten Zusammenarbeit der Gastronomen in der Kernstadt. Den Vorteil für sein Gewerbe sieht Peter darin, dass man sich nicht nur dem Gast, sondern auch der Stadt gegenüber als Einheit, quasi als Marke "Gastro made in Calw" präsentieren könne. Die Stadt, betont Peter, habe sich von Anfang an kooperativ gezeigt.

Nicht so toll gelaufen ist die Sonderaktion für Salvatore Miraglia. Der Espresso-Fachmann zeigt sich enttäuscht: "Der ganze Aufwand hat sich überhaupt nicht gelohnt", moniert der Inhaber des Café Viva am unteren Ledereck. Seine Gäste hingegen sind von den musikalischen Attraktionen, mit denen Miraglia aufwartet, mitunter richtig begeistert. So zum Beispiel Gerardo Gisi aus Calw. Er ist direkt von der Arbeit ins Viva gekommen. Und freut sich an der Live-Musik, die Vitek Spacek, Markus Schölch und Sänger Mak Keyani spielen. Handwerklich genauso von erster Güte sind die Apfelflammkuchen des Stammheimer Backhauses Wimbert. Die Stadt, findet Gisi, sollte sich generell kooperativer zeigen, wenn Gastronomen wie Miraglia die Initiative ergreifen, nun das Veranstaltungsangebot in Calw aufzuwerten.

Auch wenn nicht alle Wirte im Zentrum mitziehen wollten – die Kooperation derer, die sich an der Schlemmerwoche beteiligt haben, sieht Peter in jedem Falle gestärkt und betont: "Wir sind offen für jeden, der sich anschließen möchte". Gelegenheit dazu wird es im Herbst geben. Der Zusammenschluss der Schlemmerwochen-Initiatoren braut bereits jetzt an einem Überraschungs-Süppchen für die goldene Jahreszeit.