Stefan Lörcher ist beim nächsten Film natürlich auch wieder dabei. Foto: Mania Pictures

Vierter Teil wird voll abgefahren. Beim Tatort schiebt ARD einen Riegel vor.

Calw - Nach dem Film ist bei "Mania Pictures" normalerweise vor dem Film. Und tatsächlich: Beim Calwer Filmemacherverein bereitet man sich schon wieder auf den nächsten Streifen vor.

"Village People – Teil 4" heißt das neue Projekt. Im August soll es mit den Dreharbeiten losgehen. Das Drehbuch dazu liegt bei Armin Schnürle schon seit Herbst 2015 in der Schublade. "Sonst wäre es tatsächlich eng geworden", meinte der Kopf des Vereins dazu. Mit dabei sind die bewährten Darsteller um Stefan Lörcher und Frieder Pfeiffer. Profi Thilo Prückner macht auch wieder mit, wie auch Wolfgang Völz, der einem älteren Publikum noch aus seiner Rolle bei der Serie "Raumschiff Orion" bekannt sein könnte.

Jungs vom Dorf

"Village People" – das sind die "Jungs vom Dorf". Im ersten Teil hatten sie es mit Mafia-Geld zu tun, im zweiten Teil mit Nazi-Gold. Beim dritten Teil ging es um "Voll Porno". Und der vierte? "Der wird voll abgefahren", so Schnürle.

In diesen Tagen wird ein Angela Merkel-Double gesucht, die im Film dann Angelika Märkle heißen könnte. Insgesamt soll der Streifen mit leichten Science-Fiction-Einflüssen versehen werden. Mehr will Schnürle noch nicht verraten. Vieles wird sich aber wieder in Schweinbach abspielen, einem fiktiven Dorf, für das Schauplätze in Altburg, Rötenbach, Würzbach, Speßhardt, Sommenhardt, Schmieh und Kentheim herhalten müssen.

Bei "Mania Pictures" freut man sich immer noch über die gute Resonanz, auf die ihr jüngstes Projekt gestoßen ist. "Tatort Calw – Der Seher" hat dem Publikum gefallen. Knapp 3000 Menschen haben diesen Film bisher gesehen, um die 500 DVDs sind verkauft worden.

"Das reicht aus, um unser Budget zu decken. Wir wollen mit dem eingenommenen Geld eigentlich nur die Kosten für unser nächstes Projekt decken", so Schnürle.

Das nach "Village People – Teil 4" keinesfalls ein weiterer "Tatort Calw" sein wird. Im vergangenen Februar hat sich nämlich eine Fachanwältin für Medienrecht im Auftrag des Westdeutschen Rundfunks (WDR) an Schnürle gewandt und ihn wissen lassen, das der "Tatort" der ARD ein geschützter Begriff sei und von anderen nicht verwendet werden darf.

Wohlwollend begleitet

Schnürle hat sich zwar darüber gewundert, weil der Südwestrundfunk (SWR) die Calwer Tatortreihe immer wohlwollend begleitet hat. Mit der Juristin hat er sich nach mehreren Gesprächen darauf geeinigt, dass für die laufende Produktion nichts mehr verändert werden müsse, in Zukunft aber auf diesen Begriff verzichtet wird.

Verstehen kann er das aber immer noch nicht so recht: "Wir haben dem großen Tatort doch nie geschadet. Im Gegenteil. Unsere kleine Reihe war als Hommage an diesen gedacht."

Kommentar

Lachhaft

von Hans-Jürgen Hölle

14,56 Millionen Menschen haben im April den Tatort "Fangschuss" gesehen und damit der ARD die beste Einschaltquote für diese Krimireihe seit 25 Jahren beschert. An die 3000 Zuschauer wurden bisher beim jüngsten Streifen von Mania Pictures "Tatort Calw – Der Seher" registriert. Es dürfte der letzte aus dieser beliebten Reihe gewesen sein. Die große Arbeitsgemeinschaft der Rundfunkanstalten Deutschlands (ARD) hat über den WDR gegenüber dem Calwer Filmverein durchgesetzt, dass nur sie diesen Titel verwenden darf.

Das verwundert zum einen, weil der SWR, der ja ebenfalls zur ARD gehört, den Calwer Tatort seit Beginn der Reihe im Jahr 2000 als "kleinen Bruder" der großen Serie wohlwollend begleitet hat. Zum anderen ist das schlicht lachhaft. Die ARD wird doch keine Angst davor haben, dass ihr Tatort durch Calw Schaden nehmen könnte.