Für bessere Arbeitsbedingungen machen sich die Hebammen stark. Foto: Archiv

Berufsgruppe macht sich für angemessene Bezahlung zur Sicherung ihrer Existenz stark.

Calw/Stuttgart - Auf bundesweiten Mahnwachen kämpfen Hebammen weiter für eine angemessene Bezahlung zur Sicherung ihrer Existenz. Noch bis zum 14. Oktober finden an jedem Donnerstag Mahnwachen in einem der 16 Bundesländer statt.

Hebammen aus dem Kreis Calw lang werden zwei Stunden protestieren

So auch am 23. September in den Landkreisen von Baden-Württemberg. Die Hebammen aus dem Kreis Calw werden, wie der Hebammenverband Baden-Württemberg mitteilt, von 10 bis 12 Uhr auf dem Calwer Marktplatz stehen.

Die letzten Verhandlungen mit den Krankenkassen endeten am 5. Juli vor der Schiedsstelle mit einer erzwungenen Einigung für die Hebammen. Hebammen und Krankenkassen sind keine gleichberechtigten Verhandlungspartner und die Schiedsstelle ist nicht bereit, die Gleichberechtigung herzustellen. Die Beitragsstabilität wird aus Sicht der Berufsgruppe stets höher bewertet als die berechtigten wirtschaftlichen Interessen der Hebammen.

Verbesserung der Situation der Hebammen gefordert

Dies zeigt, dass die Bundesregierung ihren Sicherstellungsauftrag mit geburtshilflichen Angeboten selber wahrnehmen muss und ihn nicht auf Dritte abwälzen kann. "Wir erwarten von ihr gesetzgeberische Maßnahmen, durch die sich die Situation der Hebammen verbessert, heißt es in der Mitteilung des Verbands weiter.

Eine Verbesserung der Situation der Hebammen gingen am 1. Juli von der Bundesgesundheitsministerkonferenz aus, die einstimmig die Bundesregierung dazu aufforderte, eine Lösung für die Hebammen zu finden und den Erhalt der außerklinischen Geburtshilfe zu gewährleisten. Diese Forderungen werden in Baden-Württemberg von den gesundheitspolitischen Sprechern des Landtages gemeinsam unterstützt.

Für die Berufsgruppe es ist jedoch höchste Zeit, dass den Worten auch Taten folgen. Bleibt die Bundesregierung bei ihrer derzeitigen Haltung, lassen sich Leistungsangebote wie zum Beispiel die Wahlfreiheit des Geburtsortes oder flächendeckende Wochenbettbesuche durch eine Hebammen nicht länger zuverlässig aufrechterhalten.

Die Sicherstellung der Wahlfreiheit des Geburtsortes, der Erhalt der Hebammenhilfe in Deutschland und angemessene Arbeitsbedingungen in einem Beruf von Frauen für Frauen und ihre Familien lauten die Ziele des Verbands.

Dies erfordere eine Anhebung der Gebühren und Gehälter auf ein Niveau, das der hohen Verantwortung gerecht wird und von dem Hebammen leben können.