In der Holzbronner Bernhardskirche sorgten pfiffige Kirchenmäuse und ein gutmütiger Stubentiger für heitere Momente. Foto: Bausch Foto: Schwarzwälder-Bote

Singspiel: Holzbronner Liederkranzspatzen zeigen bei gelungener Aufführung ihr künstlerisches Talent

Von Bettina Bausch

Alle zwei Jahre ist es soweit: Die Holzbronner Liederkranzspatzen zeigen in einer eigener anspruchsvollen Aufführung, was sie in puncto Singen das Jahr über gelernt haben.

Calw-Holzbronn. Trotz des Fußballspiels Deutschland gegen die Slowakei hatte es eine stattliche Besucherzahl vorgezogen, das fröhliche Musical "Mäuse in der Bernhardskirche" zu besuchen. Im Mittelpunkt stand das Thema "Freundschaft". Bekanntermaßen sind Katz und Maus ja sprichwörtliche Feinde. Bei der Premiere wurde jedoch auf beeindruckende Weise gezeigt, dass selbst Erzfeinde bei der richtigen Einstellung friedlich miteinander leben können.

Kirchengemeinderäte sind empört

In der Holzbronner Kirche herrscht zunächst große Aufregung. Eine Schar kleiner Mäuse hat sich in der Orgel eingenistet. Sie genießen ihr unbeschwertes Leben im neuen Zuhause, doch die empörten Kirchengemeinderäte beschließen, die frechen Mäuse zu vertreiben. Dabei reichen die Vorschläge von der Installation von Lichtschranken bis hin zur Ausräucherung. Bis man schließlich auf das Nächstliegende kommt, um die agilen Störenfriede zu vertreiben: Die Anschaffung einer Katze. Doch der listige Plan misslingt gründlich. Am Ende verbünden sich die Mäuse nämlich mit der Katze, und es entwickelt sich eine außergewöhnliche Freundschaft.

Bei der gelungenen Aufführung hatten sich die Kinder so richtig ins Zeug gelegt. Es war ihnen anzumerken, dass sie sich mit ihrer individuellen Rolle identifiziert hatten und diese mit großem Eifer spielten. Dabei half sicher auch die tolle musikalische Unterstützung durch ein Musikerensemble. Ilja Rapoport (Klavier), Ute Schumacher (Querflöte), Andrea Meltzer (Cello) und Anja Meltzer (Violine) begleiteten die jungen Akteure mit ihren Instrumenten und sorgten so für stimmungsvolle Begleitung.

Die Kostümierung trug dazu bei, die zwölf Kinder und Jugendlichen im Alter von sechs bis 18 Jahren zu Mäusen oder einem Stubentiger werden zu lassen. Dabei meisterten die Akteure ihre Einsätze mit Bravour und zeigten musikalisches Talent.

Beachtliche Gemeinschaftsleistung

"Da es leider nicht möglich war, alle Rollen mit Kindern zu besetzen, wirken nun auch einige aktive Sänger aus dem Liederkranz mit", freute sich Jugendleiterin Karin Bley. Die Verstärkung aus dem Holz- bronner Hauptchor übernahm den Part der Kirchengemeinderatsmitglieder und unterstützte so im Hintergrund. "Es ist toll, mit wie viel Begeisterung hier gespielt wird", lobte eine Besucherin. Am Ende gab es lange anhaltenden Beifall für eine beachtliche musikalische Gemeinschaftsleistung, die unter der Leitung von Bastian Levancher mit zahlreichen Helfern auf die Beine gestellt worden war.