(up). Beim Fußball-Bezirkstag in Dachtel kritisierte Siegfried Vetter, Fairplay- und Schiedsrichterbeauftragter

(up). Beim Fußball-Bezirkstag in Dachtel kritisierte Siegfried Vetter, Fairplay- und Schiedsrichterbeauftragter des SV Pfrondorf/Mindersbach, den Umstand, dass etliche Vereine im Bezirk hinsichtlich der Schiedsrichter-Gewinnung zu wenig unternehmen. "Zehn Vereine haben keine Schiedsrichter in ihren Reihen, und es ist einmalig, dass ein Neulingskurs, wie jetzt kürzlich passiert, ersatzlos gestrichen wird", so Siegfried Vetter. Sein eindringlicher Appell an die Vereine des Fußballbezirks Böblingen/Calw lautet: "Machen Sie die Schiedsrichterei zur Chefsache."

Diskussionen und letztlich eine mehrheitlich Ablehnung löste ein Antrag des TSV Altensteig aus. Nachdem vier Pflichtschulungen und 15 geleitete Spiele nach den zurzeit geltenden Bestimmungen zur Anrechnung eines Schiedsrichters führen, lautete der Antrag für den WFV-Verbandstag darauf, künftig für weitere jeweils 20 Spiele, die ein Unparteiischer leitet, einen weiteren Schiedsrichter für dessen Verein anzurechnen. Während Jürgen Prchal vom Antrag stellenden Verein darin einen Anreiz sieht, mehr Spiele zu pfeifen (und somit dazu beiträgt, dass auch künftig alle Spiele mit Unparteiischen bestückt sind), hielten Schiedsrichter-Obmann Erich Frey und Bezirksspielleiter Helmut Dolderer davon nichts. "Wir brauchen neue Schiedsrichter", machte Erich Frey deutlich und Helmut Dolderer betonte: "Das Grundübel wird damit nicht beseitigt".

Grünes Licht gaben die Vereine dagegen, einen Antrag des FC Gärtringen beim WFV-Verbandstag einzureichen. So sollen Sperrstrafen in Zukunft nicht mehr für einen bestimmten Zeitraum, sondern für eine bestimmte Anzahl von Pflichtspielen ausgesprochen werden.

Ebenfalls an den Verbandstag weitergereicht wird ein Antrag des SV Nufringen zur Spielberechtigung bei Punkt- und Relegationsspielen. So soll die Regel der Relegationsspiele auch für die letzten vier Punktspiele angewendet werden. "Es geht darum, dass in den vier Spielen nicht Granaten von oben eingesetzt werden, die dann solche Spiele entscheiden", so Helmut Dolderer.

Keine Zustimmung fand der Antrag des TSV Schönaich, die bisher bei den B-Junioren auf 19 Uhr begrenzte Turnierzeit auf 22 Uhr zu verlängern, wenn das Turnier vor schulfreien Tagen stattfindet.

Durchgewunken wurde von den Bezirksvertretern dagegen ein gemeinsamer Antrag des TV Altdorf und TSV Altensteig, die finanzielle Entschädigung bei Turnieraufsichten anzupassen. So darf jetzt der Verbandstag in Sindelfingen darüber entscheiden, ob statt bisher pauschal 20 Euro pro Turniertag künftig sechs Euro pro Stunde bei Aktiventurnieren und vier Euro pro Stunde bei Jugendturnieren gewährt werden.

Bei der Ortswahl für den nächsten Bezirkstag in drei Jahren votierten die anwesenden Vereinsvertreter einstimmig für den TSV Wildberg als Ausrichter.

Als "Perle des Heckengäus" bezeichnete der Aidlinger Bürgermeister Ekkehard Fauth bei der Vorstellung seiner Gemeinde den Ortsteil Dachtel. In seiner Eigenschaft als Präsident des Sportkreises Böblingen fügte er mit Blick auf die aktuellen Vorkommnisse hinzu: "Gewaltbereitschaft hat im Fußball, bei den Fair-Play groß geschrieben wird, nichts zu suchen".