Viele Besucher ließen sich beim Theaterspaziergang in Hirsau verzaubern. Foto: Veranstalter Foto: Schwarzwälder-Bote

Hesse: Literarischer Spaziergang auf Klosterareal

Calw-Hirsau. Wer kennt ihn nicht, den berühmtesten Sohn Calws: Hermann Hesse. Doch selbst für profunde Kenner seines Lebens und Wirkens boten sich beim Theaterspaziergang im Kloster Hirsau neue Einblicke. Denn seine zu Papier gebrachten autobiografischen Erinnerungen zielen nicht nur auf rationales Verstehen, sondern auf ein Nach- oder Mitfühlen ab.

Geschichten des ersten Liebesabenteuers oder einer verbotenen Fahrt des halbwüchsigen Hermanns mit den wilden Flößern auf der Nagold lassen den weltbekannten Schriftsteller lebendig und in ganz besonderer Weise menschlich vor dem geistigen Auge auferstehen.

Diese kostbare Wirkung förderten die von Multiinstrumenalist Bernhard Mohl komponierten Vertonungen von Hesses Gedichten ebenso wie die berührende Sprechweise des Schauspielers Rupert Hausner. Auch die Aufführungsorte – von den Künstlern spontan gewählte Plätze auf dem Areal der Klosterruine – trugen zu einem tieferen Verständnis bei. Wie bestellt wurden die Besucher während des Spaziergangs von der Sonne verwöhnt, die pünktlich zum Ende der Vorstellung ergiebigem Regen wich. Der anschließende Austausch zwischen Besuchern und Künstlern im Klostercafé wurde dadurch umso gemütlicher.