Vizepräsident Martin Stübler und Präsident Georg Keller gratulierten Jürgen Gräbel (von links) zu der äußert seltenen Auszeichnung. Foto: Seyl Foto: Schwarzwälder-Bote

Jürgen Gräbel erhält hohe Auszeichnung des Schwarzwaldvereins

Calw. Anlässlich der 146. Delegiertenversammlung des Schwarzwaldvereins in Gengenbach wurde Jürgen Gräbel vor mehr als 300 Delegierten von Präsident Georg Keller mit der äußerst selten vergebenen goldenen Ehrennadel des Schwarzwaldvereins ausgezeichnet. Präsident Keller würdigte das 40-jährige Engagement von Jürgen Gräbel, welches er in vielen Bereichen und Aufgaben im Verein mit Herzblut erfüllt hat.

Die Ortsgruppe Calw ist stolz auf das engagierte Mitglied. Dass der gebürtige Pfälzer einmal im Schwarzwald eine Heimat finden würde, hätte er 1963, als er seinen Dienst bei der Bundeswehr in Calw antrat, ganz sicher nicht gedacht. Er fand jedoch recht bald mit dem FV Calw Anschluss an einen örtlichen Verein. So entstanden die ersten Kontakte, wobei einer dann auch der Grund war, warum er in Calw heimisch wurde: Durch eine lustige Begebenheit lernte er mit Margarete Vogel seine zukünftige Frau kennen und lieben.

Nachdem mal wieder ein Fußballspiel verloren gegangen war, sagte ein kluger Mann zu ihm: dann geh’ halt wandern, dann brauchst du dich nicht zu ärgern." Gesagt getan, und schon waren er und seine Frau mit dem Schwarzwaldverein unterwegs.

Dabei kam ihm seine Ausbildung bei der Bundeswehr in Kartografie ganz besonders zugute. So konnte er gleich einigen Wanderführern zeigen, was er alles drauf hat. Was besser, als ihn dann als Wanderführer zu engagieren?Alsbald ging es fast jeden Sonntag in die freie Natur.

Der damalige OB Karl-Heinz Lehmann war der Meinung, dass Gräbel nach seiner Zeit bei der Bundeswehr unbedingt zur Stadt ins Hochbauamt müsste, wo er seine Fähigkeiten in allen Facetten gut einbringen könnte. Mit dieser Tätigkeit und dem regelmäßigen Wandern entstand ein Wissen, dass man Jürgen Gräbel ohne Übertreibung als wandelndes Lexikon bezeichnen kann. Sehr gerne bringt er sich in seiner Schwarzwaldvereins-Familie mit diesem Wissen in jeglicher Form ein. So war er 15 Jahre Wanderwart, fünf Jahre stellvertretender Wegewart und rund 14 Jahre Fachwart für Heimatpflege tätig.

Sein Wissen ist nicht nur im Schwarzwaldverein gefragt. Viele Tourismus-Organisationen und zuletzt auch das Landratsamt bei der Erfassung der Kleindenkmale, die er auch koordiniert hat, setzen auf seine Kompetenz. Alle, die mit ihm jemals unterwegs waren, erinnern sich an herrliche Wanderungen, die er äußerst umsichtig, mit viel Charme und Wissen geführt hat. Einige davon sind legendär.