Chefarzt Gunther Essinger (rechts) und Oberärztin Ruth Coenen (Zweite von links) erläutern die Verkabelungen zur Diagnostik der Schlafstörungen. Foto: Bausch Foto: Schwarzwälder-Bote

Erkrankungen können unterschiedlichste Ursachen haben / Klinikum Nordschwarzwald betreut Betroffene

Von Bettina Bausch

Calw-Hirsau. "Schlaf ist die beste Medizin", sagt der Volksmund. Doch was, wenn sich die für die Regeneration des Körpers dringend notwendige Erholungsphase nicht mehr zuverlässig einstellt? Dies hat dann oft körperliche und psychische Folgen. Immer mehr Menschen leiden an Schlafstörungen. Wer nicht mehr richtig schlafen kann, fühlt sich morgens wie gerädert. Er ist müde, lustlos und seine körperliche und geistige Leistungsfähigkeit ist eingeschränkt.

Betroffenen kann geholfen werden. Denn was viele nicht wissen: Das Klinikum Nordschwarzwald verfügt über ein Schlaflabor. Das Zentrum für Schlafmedizin ist modern ausgestattet und zertifiziert von der Deutschen Gesellschaft für Schlafmedizin. Zudem verfügt das Schlaflabor über eine Ambulanz mit Zulassung für kassenärztliche Patienten. Ein Überweisungsschein und die Anmeldung durch den überweisenden Arzt genügen.

"Es gibt circa 70 Erkrankungen rund um das Schlafen", sagt der ärztliche Direktor Gunther Essinger, der mit Oberärztin Ruth Coenen das Labor leitet. Schlafstörungen könnten also die unterschiedlichsten Ursachen haben.

Anhand einer vielfältig verkabelten Puppe erklärt der Chefarzt die Vorgehensweise beim Aufspüren der Ursachen für die Schlafstörungen. Wer an diesen leidet, verbringt am besten eine Nacht im Schlaflabor der Klinik.

Essinger erläuterte, welche Verkabelungen notwendig sind, um mit entsprechenden Messergebnissen eine Schlafanalyse vorzunehmen. Elektroden werden an verschiedenen Stellen des Körpers angebracht. Wichtig sind die Messung der Gehirnströme und des Herzrhythmus. Auch die Augenbewegungen während des Schlafs, die Muskelspannungen und der Sauerstoffgehalt des Blutes werden gemessen. Ein besonderes Gerät kann die während des Schlafes empfangenen Signale des Körpers verstärken und grafisch aufzeichnen. "Ein Drittel unseres Leben verbringen wir im Schlaf", betont der Arzt und unterstreicht dessen Bedeutung für das Wohlbefinden.

Im Nebenzimmer des Labors sind Masken zu sehen, die auf den ersten Blick befremdlich wirken. Diese müssen nachts von Menschen getragen werden, die am gefährlichen Apnoe-Syndrom leiden. Bei diesen Patienten kommt es während des Schlafes durch den Verschluss des Rachens immer wieder zu kurzen Atemstillständen. Während in vielen Fällen die Neigung zu nächtlichem Atemstillstand nur vorübergehend ist, gibt es auch schwerere Fälle. Doch mit der Beatmungsmaske und anderen Maßnahmen kann diesen Menschen geholfen werden.