Referentin Marianne Trinkle, die Gesundheitsberaterinnen der Diakonischen Bezirksstellen Maria Ehret-Becker, Nagold, Helga Benz-Roeder, Calw, und Yvonne Maisenbacher, Neuenbürg, (von links) beim Workshop in Calw. Foto: Selter-Gehring Foto: Schwarzwälder-Bote

Diakonie: Bezirksstellen Calw, Neuenbürg und Nagold tauschen Erfahrungen aus / Impulse vermittelt

Von Annette Selter-Gehring

Calw. Gezielte Nachsorge nach einer Kur kann die Wirkung und Nachhaltigkeit einer solchen Maßnahme um bis zu 70 Prozent erhöhen. In den Diakonischen Bezirksstellen Calw, Neuenbürg und Nagold gehören regelmäßige Kurnachsorgetage daher zum festen Bestandteil des Angebots.

Gute Balance

Wer eine gute Balance zwischen Arbeit und Erholung, zwischen Kindererziehung und eigenen Bedürfnissen, zwischen äußeren Anforderungen und innerer Ausgeglichenheit findet, hat gute Voraussetzungen, den alltäglichen Anforderungen in Familie und Beruf gewachsen zu sein.

Wer aber als Mutter oder Vater überlastet ist, wenn der Einklang von Körper, Geist und Seele aus dem Gleichgewicht gerät, fühlt sich erschöpft und kann krank werden. Schwierige Lebensumstände wie Krankheit, Pflege von Angehörigen, Trennung und Trauer können zusätzliche Belastungsfaktoren sein.

Eine Mutter- oder Vater-Kind-Kur kann die notwendige Auszeit bringen, um wieder das rechte Maß zu finden, achtsam mit sich selbst umzugehen und seine Bedürfnisse wahrzunehmen. "Das ist kein Urlaub. Man muss sich darauf einlassen und bereit sein sich auch mit unangenehmen Fragen und der persönlichen Situation auseinanderzusetzen", so die Erfahrung einer Mutter nach der Kur.

Drei Wochen raus aus dem Alltag, den Druck immer, perfekt sein zu müssen, hinter sich lassen, Unbeschwertheit und Fröhlichkeit erleben und wieder ein Gespür für sich selbst finden. Viel zu schnell kann so eine Kur vorbei sein. Nicht selten passiert es gar, dass Mütter, Väter oder Kinder während der Kur durch Klimaveränderung oder weil der Körper endlich einmal zur Ruhe kommt, krank werden und die kostbare Zeit nicht für sich nutzen können. Umso wichtiger ist es, die Nachhaltigkeit einer Kurmaßnahme zu verbessern.

"Daher sind die Kurnachsorgetage fester Bestandteil der Therapiekette", so Gesundheitsberaterin Helga Benz-Roeder von der Diakonischen Bezirksstelle in Calw, die gemeinsam mit ihren Kolleginnen Yvonne Maisenbacher aus Neuenbürg und Maria Ehret-Becker aus Nagold zum diesjährigen Kurnachsorgetag für Mütter und Väter ins Haus der Kirche in Calw eingeladen hatte.

Wichtige Impulse

Rund 50 Frauen nahmen an den kreativen Workshops, Entspannungs- und Gesprächsangeboten teil. Der Tag stand unter dem Motto "Tue deinem Leib etwas Gutes, damit deine Seele Lust hat darin zu wohnen." Das hat schon die Ordensfrau, Mystikerin und Kirchenlehrerin Teresa von Avila im 16. Jahrhundert festgestellt.

Marianne Trinkle, Diakonin, Sozialpädagogin und Therapeutin aus Bad Wurzach, gab den Teilnehmerinnen dazu in einem Vortrag wichtige Impulse.