Zuletzt war die Hütte noch mal richtig voll in "Kunis Hodrod Café" auf dem Gelände der alten Calwer Deckenfabrik. Bis Donnerstag will Michael "Kuni" Kunert (rechts im Bildvordergrund) den Umzug mit seiner Kneipe und seiner Mini-Hotrod-Vermietstation in die Kimmichwiesen geschafft haben. Foto: Kunert Foto: Schwarzwälder-Bote

Vom Deckenfabrikareal geht’s in die ehemalige Cocktail-Lounge "Kiwi 3" / Kleine Flitzer ziehen mit um

Von Axel H. Kunert

Calw. Die Hütte war noch einmal richtig voll am alten Standort. Dann wurden in Kunis Hodrod Café auf dem Gelände der ehemaligen Calwer Deckenfabrik die Umzugskisten gepackt. Und Morgen, Donnerstag, geht es gleich wieder los am neuen Standort in den Kimmichwiesen.

"Irgendwie fühlt es sich so an, als würden wir jetzt erwachsen", sagt ein Michael "Kuni" Kunert, der sich auch selbst einen neuen "Style" zugelegt hat: Den Vollbart nun ganz wie ein Hipster üppiger und voll, die Haare schnittig wie seine Hodrod-Flitzer im Hillibilly-Stil streng nach hinten gegelt. Von der "Garage" auf dem Vintage-Industriegelände geht’s nun also ins Gewerbegebiet Kimmichwiesen, wo man die Räume der ehemaligen Cocktail-Lounge "Kiwi 3" (Adresse: Kimmichwiesen 3) übernehmen konnte. Eine echte Gast-Location mit kompletter Konzession, "wo wir jetzt so richtig aufdrehen können", wie es Kuni ausdrückt.

Was er damit meint: "Aus Rücksicht auf die Nachbarn am Hirsauser Wiesenweg sind wir gerade bei den Events bisher eher mit angezogener Handbremse gefahren." Soll heißen: Der Erfolg von Kunis Hotrod-Kultur-Programm in der Kneipe hätte durchaus noch mehr Konzerte, Szene-Lesungen, Slams oder "geile Partys" erlaubt. Und das soll jetzt auch so kommen am neuen Standort, wo sich die Nachbarn – so zumindest die ersten Reaktionen – offenbar auf den Szene-Zuwachs nebenan freuen. Endlich könne das neue "Kunis" auch eine eigene Terrasse in Betrieb nehmen. Und was für eine Terrasse: "Wir haben von da oben einen traumhaften Blick über Calw. Ich sehe schon herrliche Abendveranstaltungen im Licht der untergehenden Sonne", schwärmt Michael Kunert.

Natürlich werden auch die Mini-Hotrods der eigenen Vermietstation künftig hier in den Kimmichwiesen ihr festes Domizil haben. "Nachdem bekannt wurde, dass wir das Gelände der Deckenfabrik verlassen werden, gab es Gerüchte, wir würden die Vermietung schließen." Zahlreiche Kunden, die teils auf Jahre im Voraus ihre Trips mit den kleinen Flitzern gebucht haben, hätten sich verunsichert bei ihm gemeldet. Das eindeutige Dementi: "Es ist alles gut. Die Hotrods fahren weiter wie gehabt durch den Nordschwarzwald." Und locken Gäste aus den gesamten süddeutschen Raum und der Schweiz nach Calw. Nun auch in die Kimmichwiesen.

Dort, im neuen Hotrod Café, wird man wie bisher den bekannten Stil von Kunis Kneipen-Wohnzimmer wiederfinden. Und die "Getränke wider den Mainstream", die immer auch Spannendes aus den regionalen Gaumen-Manufakturen präsentieren. Aber eben "mehr Wohnzimmer, weniger Werk- und Schrauberstätte wie am alten Standort", so Kuni. Dafür, gibt er einen Ausblick auf seine künftigen Veranstaltungsplanungen. Er möchte die Möglichkeiten und Kontakte aus seinem "anderen Leben als Rock- und Pop-Promoter" (Michael Kunert betreut seit Jahren die Künstler der Konzert-Tournee "Night of the Proms") nutzen, um den ein oder anderen großen Namen zum Überraschungs-Auftritt in seiner neuen Event-Kneipe zu locken.