Die Hot Rods fahren auf jeden Fall weiter. Auf die Dauer von Calw aus eher nicht. Und das Café macht zu. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Mini-Flitzer fahren auf jeden Fall weiter / Café wird am 27. Juni geschlossen / Vom Interesse regelrecht überrollt

Von Hans-Jürgen Hölle

Calw. Die gute Nachricht für alle Freunde von Kunis Mini Hotrods vorab: Die kleinen Flitzer werden auch dieses Jahr durch den Schwarzwald fahren. Zwei schlechte Nachrichten müssen in diesem Zusammenhang den Fans aus Calw und Umgebung aber auch übermittelt werden. Es ist eher wahrscheinlich, dass das nicht mehr von hier aus der Fall sein wird. Und vor allem: Kunis Hotrod Café auf dem Areal der ehemaligen Deckenfabrik wird es bald nicht mehr geben.

"Manchmal kommt der Moment im Leben, wo man Entscheidungen treffen muss, die weh tun. So eine Entscheidung habe ich getroffen. Kunis Hotrod Café im Hirsauer Wiesenweg in Calw schließt seine Tore am 27. Juni für immer", so Betreiber Michael Kunert. Er sagt aber auch, dass das jetzt nicht das Ende war, sondern erst der Anfang.

Auf jeden Fall an einem anderen Platz, wie Kunert im Gespräch mit unserer Zeitung erläuterte. Und ob es dort wieder ein Hotrod Café gibt, das müsse sich erst noch herausstellen. Bei seinem Geschäft mit den Mini-Flitzern sei es aber egal, von wo aus sie in den Schwarzwald starten. Das könne auch Sindelfingen, Baden Baden oder Pforzheim sein.

Dass er sich dazu entschlossen habe, das Calwer Café zu schließen und auch den Pachtvertrag zu kündigen, habe mehrere Gründen, so Kunert weiter. Als er mit seinem Team vor einem Jahr angetreten sei, in Calw etwas Neues auf die Beine zu stellen, habe er noch nicht daran gedacht, das Hotrod Café überhaupt in dieser Form zu betreiben. Eigentlich sollten nur die Mini Hotrod-Kunden die Möglichkeit bekommen, im Anschluss an eine Fahrt noch ein Bierchen zu trinken. Was dann passierte, sei der absolute Hammer gewesen. Vom Publikumsinteresse seien er und seine Helfer regelrecht überrollt worden.

Und es hat auch Probleme gegeben, so Kunert. Obwohl man sich in einem gemischten Gewerbegebiet befinde, habe es Anwohner im Hirsauer Wiesenweg gegeben, die sich nach Angaben des Verpächters über die "mehrmals pro Woche stattfindenden Ruhestörungen" beschweren. An ihn selber habe sich aber noch keiner gewendet. Aus Rücksichtnahme auf die Wünsche des Verpächters habe man nun schon zu lange mit angezogener Handbremse agiert Angesichts der vorhandenen Beschwerden wolle er gar nicht daran denken, was es gegeben hätte, wenn der Außenbereich eröffnet worden wäre.

Für ihn sei die langfristige Perspektive an diesem Standort nicht gegeben. Auch ein Jahr nach Eröffnung fehlten nach wie vor schriftliche Genehmigungen der Stadt, obwohl das Verhältnis zur Verwaltung ansonsten sehr gut gewesen wäre. Er höre im Hirsauer Wiesenweg jetzt aber nicht im Groll auf, sondern ziehe nur die Reißleine.