Lukas Dauser punktete an den Ringen. Foto: Rubner Foto: Schwarzwälder-Bote

TurnenUngefährdeter 38:25-Erfolg beim SC Cottbus / Herausragende Leistung am Barren

Von Jochen Schwenk

SC Cottbus – KTV Straubenhardt 25:38. Das erste Etappenziel ist erreicht: Die Erstliga-Turnner der KTV Straubenhardt feierten in Cottbus den fünften Saisonerfolg und stehen damit im Ligafinale der besten vier Teams. Es ist die mittlerweile zwölfte Teilnahme in Folge.

Doch dafür will sich noch niemand im Straubenhardter Team feiern lassen, denn nun haben die Turner aus dem Enzkreis das große Ziel vor Augen. Sie wollen in das große Finale, das Duell um die deutsche Meisterschaft. Dazu fehlt noch ein Sieg.

Allerdings ist der letzte Gegner in zwei Wochen der Tabellenführer aus Stuttgart, der das Finalticket schon in der Tasche hat. Und dahinter lauert die TG Saar, die mit dem mittlerweile klar besseren Gerätepunktverhältnis von einem Ausrutscher der KTV profitieren würde.

Der Gesamtsieg der Straubenhardter gegen den Rekordmeister SC Cottbus in der Lausitzer Sportarena war nie ernsthaft in Gefahr. Die Gäste hatten aber weit mehr Mühe als gedacht und lieferten eine eher durchwachsene Mannschaftsleistung ab. "Wir haben uns sehr schwer getan, weil wir uns durch zu viele Fehler immer wieder in Bedrängnis brachten", so der sportliche Leiter Dirk Walterspacher.

Dabei war der Start in den Wettkampf durchaus vielversprechend. Mit 12:4 gewann die KTV die Bodenwertung. Überzeugend agierte dabei Routinier Vladimir Klimenko, der bei seinem ersten Bodeneinsatz in diesem Jahr gleich vier Score-Punkte verbuchte. Freuen konnte sich auch Neuling Aaron Wagner. Mit einer blitzsauberen Kür und guten 13,7 Punkten gewann er die ersten fünf Bundesliga-Score-Punkte seiner Karriere.

Doch dem ersten Erfolg folgte der erste Verlust der Gerätewertung: Die Gastgeber beherrschten das Zittergerät Pauschenpferd wesentlich besser und verkürzten auf 12:13. Ganz überraschend war das Ergebnis nicht, immerhin fehlen verletzungsbedingt einige Leistungsträger. Daher ließen sich die Straubenhardter auch nicht aus der Ruhe bringen.

An den Ringen punkteten Lukas Dauser, Anton Fokin und Thomas Taranu, der trotz Bänderverletzung auf die Zähne biss und eine stabile Übung präsentierte.

Doch dem souveränen Auftritt folgte wieder eine Schwächephase: Mit schwierigen und hohen Ausgangswerten wollten sie am Sprung für klare Verhältnisse sorgen, doch alle Akteure hatten mehr oder weniger große Standschwierigkeiten. Dies kostete erhebliche Punktabzüge, so dass Cottbus den nächsten Gerätesieg landete.

Doch die richtige Antwort kam postwendend: Am Barren folgte ein 10:3-Erfolg für die KTV. Anton Fokin, Lukas Dauser und Andreas Bretschneider glänzten mit herausragenden Übungen. Alle erzielten Spitzenwertungen von 15 und mehr Punkten. Abschließend sicherten stabile Reckleistungen von Vladimir Klimenko und Lukas Dauser, der mit acht Score-Punkte Tagesbester war, den Tagessieg und Gerätepunkt. Daher nutzte Andreas Bretschneider die Chance, um als letzter Turner des Tages seine Weltneuheit zu präsentieren: ein Flugelement mit einer noch nie dagewesenen Schwierigkeit. Doch er verfehlte die Reckstange, so dass es vorerst beim Versuch blieb.

Wieviel Risiko die KTV eingehen muss und will, um im letzten Duell gegen Stuttgart erfolgreich zu sein, ließ Walterspacher noch offen, doch er stellte bei aller Euphorie über den Auswärtserfolg klar: "Wir müssen uns steigern. Aber das wissen alle und wir werden uns gezielt vorbereiten."

Eintrittskarten für den großen Showdown am 8. November in der Straubenhardthalle gibt es am 3. November in der KTV-Geschäftsstelle. Ebenso können bereits Tickets für das Karlsruher Ligafinale über die KTV bezogen werden.