Das Café "Go in" will ab morgen Begegnungsstätte sein / Neues Angebot im ehemaligen Weltladen
Von Bettina Bausch
Calw. "Wir müssen leider draußen bleiben" – dies wird es hoffentlich künftig für Calwer Bürger mit knappem Budget so schnell nicht mehr geben. Menschen mit schmalem Geldbeutel, die Liebhaber von frisch gebrühtem Kaffee und leckerem selbst gebackenem Kuchen sind, dürfen sich nämlich freuen. Ein neues Angebot im ehemaligen Weltladen in der Altburger Straße 19 wird dafür sorgen, dass auch sie sich einen Café-Besuch leisten können.
"Wir wollen allen Menschen einen Besuch bei uns ermöglichen. Ein knappes Budget soll kein Hinderungsgrund sein", so die Initiatorinnen Ingrid Sänger und ihre Freundin Corina Rollbühler. Am morgigen Donnerstag wollen sie das neue Café "Go in" als Begegnungsstätte eröffnen. Derzeit laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Für eine geschmackvolle Einrichtung, eine große Kaffeemaschine und ein ansprechendes Logo haben die beiden Initiatorinnen schon gesorgt.
Die beiden zusammen rund 60 Quadratmeter großen Gasträume wirken bereits einladend und freundlich. "Wir wollen, dass sich die Leute hier wohlfühlen und werden auch noch Spiele und Bücher bereitstellen", erzählt Sänger. "Ein Stück Kuchen und eine Tasse Kaffee werden jeweils einen Euro kosten", kündigen die beiden an.
Ziel sei es, ein unbeschwertes Miteinander aller Bevölkerungsgruppen zu ermöglichen. "Wir möchten mit unserem Angebot etwas gegen die Einsamkeit vieler Menschen tun. Sie sollen hier anderen Menschen begegnen, Freude und Lebensmut erfahren", unterstreicht Rollbühler. Die Muslimin aus der Nachbarschaft sei ebenso eingeladen wie der arbeitsuchende Familienvater oder die gut situierte Geschäftsfrau.
Die nötigen Mittel für die Einrichtung haben die beiden Frauen und einige Freunde durch Eigenmittel und Spenden gestemmt. In Kürze soll jetzt noch ein Verein gegründet werden, der dann die Trägerschaft übernehmen wird. "Die Stadt Calw ist uns in vorbildlicher Weise entgegengekommen", freut sich Rollbühler. Man habe sie in allen Belangen kompetent unterstützt. "Geld kann nicht alles sein", hebt die 56-jährige Ingrid Sänger hervor. Wichtig sei auch das Wohlergehen der Menschen um einen herum. Dabei denkt sie auch an die Klienten der benachbarten Erlacher Höhe.
Die neue Einrichtung soll ein echter Treffpunkt werden, wo Menschen sich bei zwanglosen Gesprächen begegnen können. Wenn es das Wetter ermöglicht, sollen auch im Außenbereich Tische und Stühle für die Besucher aufgestellt werden. Vorerst soll der Treffpunkt nur donnerstags und freitags jeweils von 11 bis 18 Uhr geöffnet sein.
"Wir wollen erst einmal sehen, wie es läuft und später dann an weiteren Tagen öffnen", kündigt Rollbühler an. Das "Go in" wird morgen um 11 Uhr seine Pforten erstmals öffnen.
Die beiden Gastgeberinnen freuen sich auf möglichst viele Besucher.