Das Zentrum für Psychiatrie in Calw. Foto: Verstl

Zentrum für Psychiatrie wird saniert. Tagesklinik für psychisch kranke Kinder und Jugendliche entsteht.

Calw-Hirsau - "Für Jung und Alt machen wir was." Damit umreißt Michael Eichhorst, Geschäftsführer des Zentrums für Psychiatrie (ZfP) – Klinikum Nordschwarzwald kurz und knapp die Zukunftspläne.

Insgesamt investiert das ZfP Calw mehr als fünf Millionen Euro in seine Standorte. Davon entfallen drei Millionen Euro auf die Gerontopsychiatrie. Diese Patienten sind bislang im Zentralgebäude untergebracht. Nun wird, so Eichhorst, ein altes Gebäude saniert, um dort zwei Stationen einzurichten. In dem zweistöckigen Bau soll ein ebener Zugang zum Garten geschaffen werden, damit, so Eichhorst, "die Patienten auch mal nach draußen können." Ein kleinerer Teil der psychisch kranken älteren Menschen verbleibt im Zentralgebäude.

Zwei Stationen mit bis zu 60 Betten

Die beiden Stationen sollen maximal 60 Betten umfassen. Baubeginn wird im Frühjahr 2016 sein. Die Fertigstellung ist für 2018 vorgesehen.

"Schon aus demografischen Gründen ist die Gerontopsychiatrie ein Zukunftsfeld", erläutert der ZfP-Geschäftsführer. Die Investitionen treffen den Bedarf und seien wichtig für den Erhalt des Standorts und die Region.

Bislang beste Zertifizierung erreicht

"Uns geht es sehr gut. Insgesamt sind wir gut aufgestellt", sagt Eichhorst. Das Klinikum Nordschwarzwald habe die beste KTQ-Zertifizierung seit zehn Jahren erreicht. KTQ steht für "Kooperation für Transparenz und Qualität" und ist ein Zertifizierungsverfahren für Krankenhäuser.

Der stationäre Bereich der Kinder- und Jugendpsychiatrie mit 25 Betten wird nach Böblingen verlagert. Ganz in der Nähe des dortigen ZfP-Standorts wird ein Neubau erstellt, der laut Eichhorst rund zwei Millionen Euro kosten wird. Der Betrieb dort soll 2017 aufgenommen werden. Um die Versorgung psychisch kranker Kinder und Jugendlicher sicherzustellen entsteht in Calw eine Tagesklinik.

Zentrale Aufnahme für die Patienten

Im Laufe dieses Jahres wurde die zentrale Aufnahme samt Notfall-Auffahrt geschaffen. So können sich nun Patienten sofort aufgenommen fühlen und werden nach einer ersten Diagnose auf die entsprechende Station verlegt. Die Kranken werden, so Eichhorst, dadurch "vernünftig koordiniert ins Haus gelenkt."

Das ZfP besteht seit 40 Jahren

Das ZfP in Calw besteht seit 40 Jahren. Es begann 1975 mit 250 Betten. Heute verfügt das Klinikum über 437 stationäre Betten. Hinzu kommen 100 Plätze für den Maßregelvollzug. An den Standorten Calw, Böblingen, Pforzheim und Leonberg werden 1021 Mitarbeiter beschäftigt. Das ZfP gewährleistet die klinisch-psychiatrische Grundversorgung im Großraum zwischen Karlsruhe und Stuttgart.