Kein Anrecht auf einen gesonderten Parkplatz in Wohnnähe zum Aufladen des E-Autos wird es in Calw geben. Foto: Woitas

Bürger möchte eigenen Stellplatz, um Fahrzeug aufzuladen. Gremium lehnt einstimmig ab.

Calw - Hat jemand, der ein Elektroauto fährt – und damit der Umwelt zu dienen scheint – ein Anrecht auf einen gesonderten Parkplatz? Nein, sagt der Bau- und Umweltausschuss der Stadt Calw. Doch der Reihe nach.

Fragestellung stiftet Verwirrung

Anstoß zu dieser Diskussion hatte die Anfrage eines Bürgers gegeben. Dieser hatte sich erkundigt, ob es möglich sei, nahe seines Wohnortes einen speziellen Parkplatz auszuweisen, der nur von Elektroautos genutzt werden dürfe – und der im besten Falle dann nur ihm zur Verfügung stehe. Um das Fahrzeug aufzuladen. Eine Frage, die erst mal für Verwirrung sorgte. Wo solle denn der Strom dann herkommen?, erkundigte sich beispielsweise Adrian Hettwer (GfC). Müsse dann nicht auch eine Ladesäule für E-Mobile installiert werden? Die Antwort: Nein. Denn der Strom soll aus den eigenen vier Wänden kommen, mittels einer Kabeltrommel. Doch da fangen die Probleme an.

Denn ein Parkplatz, bei dem dies überhaupt möglich sei, müsse so am Haus gelegen sein, dass das Kabel weder über eine Straße noch über einen Gehweg führe oder sonst in irgendeiner Form eine Gefahr oder ein Hindernis darstelle, führte Dieter Kömpf (FW) aus.

Eine Voraussetzung, die nicht eben einfach zu erfüllen ist. Und selbst, wenn es möglich sein sollte, behagte das unter anderem Rat Martin Blaich (CDU) nicht besonders. Einen öffentlichen Parkplatz permanent einer einzelnen Person zur Verfügung stellen? "Das geht nicht", machte er deutlich. Denn: Selbst wenn ein solcher Stellplatz nicht personenbezogen ausgewiesen werde, sei die Wahrscheinlichkeit extrem gering, dass diese Fläche – bei der zudem die oben erwähnten Sicherheitsanforderungen erfüllt sein müssten – von mehr als einem E-Mobil-Fahrer überhaupt genutzt werden könnten. Faktisch werde damit ein Privatparkplatz auf öffentlichem Grund geschaffen.

Auf wie wenig Begeisterung die Idee stieß, machte dann im Übrigen auch das Abstimmungsergebnis deutlich: Das Gremium lehnte den Antrag einstimmig ab.